Du bist zurück im Mannschaftstraining und standest zuletzt im Kader. Wie sehr hast du das herbeigesehnt?
Sven Bartmann: Ich habe das Comeback sehr herbei gesehnt. Wenn man die ganze Zeit neben der Mannschaft für sich trainiert, ist das immer eine spezielle Situation. Man gehört zwar zur Mannschaft, aber du bist die meiste Zeit für dich individuell am Beißen. Es ist zudem ein riesengroßer Aufwand, sich selbst wieder derart in Form zu bringen, die Verletzung so zu bekämpfen, dass alles wieder so wird, wie es vor der Verletzung war. Ich freue mich riesig, dass ich jetzt nach und nach wieder mit eingreifen und der Mannschaft helfen kann.
Du bist ein emotionaler Typ. Wie schwer war es, monatelang nur am Rand des Spielfeldes zu stehen und nicht eingreifen zu können?
Sven Bartmann: Für mich ist das immer schwierig. Ich kann nicht ruhig sitzen, fieber mit, muss immer meinen „Senf dazu geben“. Zudem bin ich so ehrgeizig, dass ich immer spielen will, immer dabei sein möchte. So ist das als Nervenbündel. Man will helfen, man will eingreifen, denn schlussendlich geht es darum, seinen Anteil mit dazuzugeben, sei es im Training oder im Spiel, damit die Mannschaft möglichst erfolgreich ist.
Wie bewertest du den Saisonstart?
Sven Bartmann: Der Saisonstart war, wenn man nur das erste Spiel betrachtet, natürlich nicht so geplant. Uns ist da aufgezeigt worden, was zu dem Zeitpunkt noch fehlte und was wir besser machen müssen. An dem Tag hat einiges nicht gepasst und das haben wir aufgearbeitet. In den beiden darauffolgenden Spielen bei Aufsteiger Gladbeck und gegen Minden, unabhängig davon, ob diese Mannschaften am Ende in unseren angestrebten Tabellenregionen landen, haben wir deutliche Verbesserungen in der Abwehr gezeigt und waren auch im Angriff wesentlich stabiler. Durch Mark Schmetz‘ akribische Arbeit sind wir in kürzester Zeit große Schritt nach vorne gekommen. Er arbeitet mit uns an der stetigen Verbesserung in allen Bereichen. Das funktioniert durch permanente Wiederholungen und konsequentes Verfolgen der Marschroute. Ich bin mir sicher, dass es uns dadurch gelingen wird, die Fehler, die wir derzeit noch machen, auszumerzen.
Was glaubst du, ist in den kommenden Wochen wichtig?
Sven Bartmann: Natürlich wissen wir um den Oktober und um die Partien gegen Mannschaften wie Spenge, Emsdetten, Opladen oder Longerich. Wir konzentrieren uns aber derzeit voll auf die kommende Partie bei Team HandbALL Lippe. Hierbei handelt es sich um einen richtig, richtig guten Gegner, den wir nur schlagen, wenn wir die taktische und spielerische Ausrichtung weiter verfolgen, an der wir im Training täglich intensiv arbeiten.
Wir als Team freuen uns im Oktober auf die Fülle an Heimspielen, denn wir wissen, dass die Stimmung unserer Fans in der Glockenspitzhalle ein absolutes Faustpfand für uns ist und nochmal einen Extra-Push gibt. Wir wollen diese Spiele gewinnen und setzen da auf unsere Anhänger in gelb-schwarz, denn mit der Unterstützung von den Rängen können wir die großen Gegner nicht nur ärgern, sondern auch schlagen.