“Das Interesse an der HSG steigt stetig”

Vor dem ersten Heimspiel der Eagles in der 2. Handball-Bundesliga am Samstag um 19:30 Uhr gegen die Eulen Ludwigshafen gab es in der Geschäftsstelle der HSG und in der Glockenspitzhalle viel zu organisieren und zu planen. Mittendrin ist Geschäftsführer André Schicks, der seit 2019 im Amt ist. Im Interview blickt der 54-Jährige auf die Heimpremiere […]

Freitag, 05. Sep. 2025

Vor dem ersten Heimspiel der Eagles in der 2. Handball-Bundesliga am Samstag um 19:30 Uhr gegen die Eulen Ludwigshafen gab es in der Geschäftsstelle der HSG und in der Glockenspitzhalle viel zu organisieren und zu planen. Mittendrin ist Geschäftsführer André Schicks, der seit 2019 im Amt ist. Im Interview blickt der 54-Jährige auf die Heimpremiere und die bevorstehende Saison.

Wie groß ist der Unterschied zur ersten Zweitliga-Saison der HSG im Jahr 2019?

André Schicks: „Die Liga hat sich seitdem enorm weiterentwickelt. Das zeigt sich nicht nur an den Zuschauerzahlen, sondern auch an den infrastrukturellen Anforderungen. Der blaue Sportboden ist mittlerweile Pflicht und drückt eine deutlich höhere Wertigkeit der Liga aus. Ein LED-Bandensystem bietet zusätzliche Möglichkeiten im Marketing. Auch der Fernsehvertrag hat an qualitativer Bedeutung gewonnen. Die Anforderungen sind stark gestiegen, und das Leistungsprofil wurde erweitert. Dadurch benötigen wir deutlich mehr Manpower.“

Wie werden diese Herausforderungen bewältigt?

Andre Schicks: „Ich beziffere das mal mit Arbeitsstunden. Am Spieltag sind für die Vorbereitung bis zu 120 Stunden notwendig, die zusätzlich zu einem normalen Spieltag in der 3. Liga anfallen. Dies geschieht dank der Unterstützung der beiden Unternehmen IVT-Hilbertz und Fliesen Glaudo, die uns schon viele Jahre begleiten, sowie mit bis zu 15 bis 20 ehrenamtlichen Helfern.“

Die Anforderungen sind auch in der Geschäftsstelle gestiegen. Wurde das Team vergrößert?

André Schicks: „Wir mussten uns auch hier professioneller aufstellen und haben den Öffentlichkeitsbereich erweitert. Hans-Gerd Schoofs, der ehemalige Sport-Redakteur der Rheinischen Post, hat das Amt des Pressesprechers übernommen.“

Die Saison 2025/26 musste zweigleisig geplant werden, da der Aufstieg hätte verpasst werden können. Konnte das in der kurzen Vorbereitungszeit optimal umgesetzt werden?

André Schicks: „Wir sind bisher sehr zufrieden, sehen aber durch die gestiegene Wertigkeit des Handballs in der 2. Liga noch großes Potenzial nach oben. Das ist für uns von großer Bedeutung, um uns langfristig in der Liga etablieren zu können. Wir erhoffen uns von den werbetechnischen Möglichkeiten, die wir ab dem ersten Heimspiel in der Glockenspitzhalle präsentieren können, einen Zuwachs.“

Sind die Sponsoren treu geblieben, und gibt es durch den Aufstieg neue Sponsoren?

André Schicks: „Wir verzeichnen einen Zuwachs von 20 Prozent. Das darf bei der Weiterentwicklung der HSG noch lange nicht das Ende sein.“

Wie hoch ist der Etat im Vergleich zur 3. Liga?

André Schicks: „Der Etat ist um circa 30 Prozent gestiegen. Hier muss ich speziell unseren 1. Vorsitzenden und Gesellschafter Dr. Simon Krivec erwähnen, der die Umsetzung der infrastrukturellen Maßnahmen finanziell unterstützt, um den Sprung in die 2. Liga überhaupt realisieren zu können.“

In der 3. Liga wurden bereits die personellen Weichen für die 2. Liga gestellt. Wie wirkt sich das auf den Trainings- und Spielbetrieb aus?

André Schicks: „Ich glaube, wir sind mittlerweile auf einem Niveau angekommen, das zweitliga-kompatibel ist. Der Trainingsaufwand wurde nochmals gesteigert. Dafür haben wir einen zusätzlichen Co-Trainer verpflichtet. Der Großteil des Kaders besteht aus Profis, die ihren Fokus komplett auf Handball legen. Wir haben einzelne Spieler, die dual studieren oder einer Tätigkeit nachgehen, was sie aber mit dem Handball in Einklang bringen.“

Worauf müssen sich die Zuschauer in der Glockenspitzhalle einstellen?

André Schicks: „Rund um das Spiel wird sich was verändern. Die Kinder dürfen in der Pause auf dem neuen Boden nicht mehr spielen und sollen keine Bälle mehr mitbringen- Nach Spielende werden wir eine Kids-Zone einrichten, wo die Spieler Autogramme geben. Wir müssen auch gewisse Laufwege verändern. Da bitten wir um Verständnis. Wir müssen dem Sicherheitsaspekt und den Ansprüchen der Liga gerecht werden.“

Wie sehen die Erwartungen in Sachen Zuschauer-Zuspruch aus?

André Schicks: „Wir haben schon die Hoffnung, dass wir den Zuschauerschnitt wieder steigern können. Schon der Vorverkauf für das erste Heimspiel zeigt, dass die Nachfrage gestiegen ist. Das Interesse an der HSG steigt stetig. Durch die neue Liga steigt auch die Attraktivität der Gegner. Dazu kommt die gesamte Visualisierung in der Halle durch die LED-Bandensysteme und die zusätzliche Videowand. Wir werden hoffentlich spannende Spiele bis zum Ende sehen. Genau das schätzt der Zuschauer am Handball. In der Vorsaison haben wir die Heimspiele fast immer schon früh und deutlich gewonnen, aber jetzt werden wir auch eventuell einmal Heimspiele verlieren was den neuen Reiz in der Glockenspitzhalle ausmachen wird. Wir sind bereit und freuen uns auf das was kommt!“

Foto: Geschäftsführer André Schicks.