“Die HSG-Familie steht zusammen”

Die HSG Krefeld Niederrhein ist als Aufsteiger nach gut der Hälfte der Hinrunde in der 2. Handball-Bundesliga angekommen. Geschäftsführer André Schicks spricht im Interview über die bisherigen Herausforderungen, sportliche Bilanz, Zuschauer-Zuspruch und die Zukunft des Vereins.

Donnerstag, 30. Okt. 2025
Trainer und Mannschaft bauen auf die Unterstützung der Fans.

Vor der Saison brachte der Aufstieg in die 2. HBL viele neue Anforderungen mit sich. Konnten alle Auflagen der Liga erfüllt werden?

André Schicks: Das waren in der Tat große Herausforderungen, insbesondere was die infrastrukturellen Vorgaben betrifft. Ein großes Thema war der Hallenboden samt LED-Bande. Alles muss vor jedem Heimspiel verlegt und installiert werden. Das alte System war nicht mehr nutzbar. Zusätzlich mussten wir eine weitere Videowand anbringen und feste Installationen sowie Kabelwege für die TV-Übertragungen schaffen.  Diese Maßnahmen haben natürlich zusätzliche Kosten verursacht, die so nicht eingeplant waren. Zum Glück konnten wir auf die tatkräftige Unterstützung unserer Partner zählen – etwa der Krefelder Unternehmen “IVT – Ilbertz Veranstaltungstechnik” für die Technik und die “Fliesen Glaudo GmbH” für den Hallenboden. Beim Verlegen des Bodens gab es im letzten Heimspiel ein Problem.

Woran lag das?

André Schicks: Das lag an den Temperaturunterschieden. Der Boden war in einem kalten Raum gelagert worden und dehnte sich durch die Wärme in der Halle aus. Das hätte beinahe zu einem Spielabbruch geführt, konnte aber durch den Einsatz der Firma Glaudo in Person von Geschäftsführer Florian Glaudo noch rechtzeitig behoben werden.

 

Wie ist der bisherigen Saisonverlauf sportlich zu bewerten?

André Schicks: Wir haben direkt zu Saisonbeginn gepunktet, auch wenn an der einen oder anderen Stelle noch mehr möglich gewesen wäre. Wichtig ist: Wir haben gezeigt, dass wir mit allen Teams auf Augenhöhe sind und weitere Punkte holen können. Verletzungen haben uns gerade zu Beginn etwas ausgebremst. Jetzt blicken wir positiv nach vorne und wollen vor allem in den Heimspielen mit Unterstützung unserer Fans weiter punkten.

 

Konnte Man mit einem so guten Zuschauer-Zuspruch rechnen?

André Schicks: Wir hatten gehofft, dass die Resonanz positiv ausfallen würde, waren aber überrascht von den gestiegenen Zuschauerzahlen. Das freut uns sehr. Es ist deutlich zu spüren, dass die 2. Handball-Bundesliga in Krefeld und der Region angekommen ist. Mit einem Schnitt von Platz fünf in der Liga liegen wir sogar ziemlich gut – für einen Aufsteiger eine stolze Platzierung. Das bringt uns auch auf anderen Ebenen Zuspruch: Immer mehr Partner kontaktieren uns, um ihr Engagement auszubauen.

Gab es auch neue Sponsoren?

André Schicks: Ja, das ist sehr erfreulich. Wir hoffen, dass noch weitere hinzukommen. Mehr Partner bedeuten auch mehr Möglichkeiten, auf dem Spielermarkt aktiv zu werden und personelle Anpassungen vorzunehmen.

Wurde so auch die Verpflichtung des neuen Torwarts möglich?

André Schicks: Genau. Auch hier haben uns Partner geholfen, diesen Schritt zu realisieren. Das zeigt einmal mehr, die HSG-Familie steht zusammen.

Zuletzt gab es Sorgen wegen undichter Stellen im Dach der Glockenspitzhalle. Wie ist der aktuelle Stand?

André Schicks: Wir stoßen in der 2. HBL bei der Infrastruktur an unsere Grenzen. Das Dach ist nur eines der Probleme – auch die Lüftungsanlage funktioniert nicht optimal, wodurch sich Kondenswasser bildet und auf das Spielfeld tropft. Das birgt Verletzungsgefahr. Langfristig ist klar: Wir brauchen eine Übergangslösung, bis die Glockenspitzhalle saniert ist.

Wird es in dieser Saison noch ein Spiel in der Yayla-Arena geben?

André Schicks: Ja, wir planen in der Rückrunde ein Spiel dort – das wird, wie schon in den vergangenen Jahren, unser Saisonhighlight sein.

Im November beginnt üblicherweise die Planung für die neue Saison. Wie weit sind Sie?

André Schicks: Die Planungen laufen – sowohl in Bezug auf die Spielstätte als auch personell. Diese Phase beginnt jetzt und geht bis etwa Februar. Erste Gespräche werden bereits geführt.

Was ist notwendig, um sich langfristig in der 2. HBL zu etablieren?

André Schicks: Entscheidend ist ein höherer Etat. Darüber sind wir mit unseren Partnern im engen Austausch – und der Zuspruch ist groß, wofür wir sehr dankbar sind. Unser Ziel ist es, bestehende Partnerschaften auszubauen sowie Freunde und neue Unterstützer zu gewinnen, die uns langfristig begleiten. So können wir die sportliche und wirtschaftliche Basis schaffen, um dauerhaft in der 2. HBL zu bestehen.

Durch den Aufstieg ist auch in der Geschäftsstelle mehr Arbeit entstanden. Wird das Team dort künftig erweitert?

André Schicks: Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – sowohl in der Geschäftsstelle als auch im Umfeld – herzlich danken. Sie leisten großartige Arbeit und bringen sich mit viel Engagement ein. Langfristig müssen wir darüber nachdenken, das Team zu verstärken, um nachhaltige Strukturen zu schaffen. Aktuell stemmen wir die Aufgaben sehr gut, aber das darf keine Selbstverständlichkeit bleiben.

Fazit: Die HSG Krefeld Niederrhein hat die Herausforderung 2. HBL angenommen – sportlich wie organisatorisch. Mit großem Einsatz, wachsender Unterstützung und einer stabilen Fanbasis blickt der Verein optimistisch in die Zukunft.

 

Tickets für das Heimspiel am 15.11. gegen Bietigheim sind online unter: https://tickets.hsg-krefeld-niederrhein.de und an der Abendkasse ab 90 Minuten vor Spielbeginn erhältlich.