Eagles fahren zum zweiten Westderby

Am kommenden Freitag steht für die HSG Krefeld Niederrhein das zweite Westderby der laufenden Zweitliga-Saison an. Um 19:30 Uhr gastieren die Eagles beim TSV Bayer Dormagen – und dürfen in dem 2000 Zuschauer fassenden Sportcenter auf zahlreiche mitreisende Fans hoffen.

Mittwoch, 15. Okt. 2025
Lars Jagieniak (re.) freut sich auf das Spiel gegen seinen Ex-Club. Lukas Siegler fällt dagegen verletzt aus.

Die Werkself aus Dormagen ist mit vier Niederlagen in die Saison gestartet, hat zuletzt jedoch mit Siegen gegen Essen und Aufsteiger Oppenweiler-Backnang in die Spur gefunden. Für HSG-Trainer Mark Schmetz ist die Favoritenrolle klar verteilt: „Wir wissen aus der Vorbereitung, dass der TSV eine sehr gute Mannschaft ist – gerade in eigener Halle sind sie für mich der Favorit.“

Bereits im Testspiel während der Saisonvorbereitung musste die HSG die Stärke der Dormagener anerkennen – damals setzte es eine deutliche 26:36-Niederlage. „Dormagen spielt ein enorm hohes Tempo – sei es über die schnelle Mitte oder die zweite Welle“, so Schmetz weiter. „Dazu kommt eine offensive 6:0-Abwehr, die viel Druck macht. Im Angriff sind sie stark im Eins-gegen-Eins und sehr eingespielt in ihrer Kleingruppenarbeit.“

Nach der knappen Heimniederlage gegen Dessau-Roßlau stand zu Wochenbeginn zunächst die intensive Aufarbeitung auf dem Programm. Am Dienstag analysierte das Trainerteam gemeinsam mit der Mannschaft das Spiel per Video.

„Wir leisten uns in jedem Mannschaftsteil ein, zwei Fehler zu viel und erfüllen unsere Aufgaben nicht konsequent genug“, kritisiert Schmetz. „Was uns noch fehlt, ist die Cleverness, die in der 2. Liga entscheidend ist. In diesem Punkt sind uns andere Teams mit mehr Erfahrung aktuell noch voraus.“

Ob Torwart Finn Rüspeler am Freitag einsatzfähig ist, bleibt fraglich – er hatte sich in der zweiten Halbzeit gegen Dessau verletzt. Definitiv nicht zur Verfügung stehen Falk Kolodziej und Lukas Siegler. Gute Nachrichten gibt es dagegen von Cedric Marquardt und Tim Stefan: Beide trainieren wieder mit der Mannschaft.

„Tim war fast 18 Monate verletzt. Er muss sich jetzt im Training Stück für Stück heranarbeiten. Für den Notfall wird er aber auf der Bank Platz nehmen“, erklärt Schmetz. „Im Innenblock sind wir mit Matija Mircic, Niklas Ingenpaß und Lars Jagieniak gut aufgestellt.“

Für Kreisläufer Lars Jagieniak ist das Gastspiel in Dormagen eine ganz besondere Partie. Der 26-Jährige spielte in der A-Jugend des TSV zweimal um die Deutsche Meisterschaft und schaffte dort den Sprung in die erste Mannschaft, mit der er den Aufstieg in die 2. Liga feierte. In der Saison 2019/20 – als die Eagles ihren bislang einzigen Zweitliga-Sieg gegen Dormagen einfuhren, bevor die Saison coronabedingt abgebrochen wurde – stand Jagieniak beim Leichlinger TV unter Vertrag. Ein Jahr später folgte sein Wechsel zur HSG.

Mit Blick auf den aktuellen Kader des TSV stellt Jagieniak fest: „Dormagen hat jetzt das jüngste Team der Liga. Der Trainer ist gerade einmal 30 Jahre alt – da ist keiner mehr dabei, mit dem ich damals zusammengespielt habe. Peter Strohsack ist der Einzige, der noch in der ersten Mannschaft war, als ich in der A-Jugend gespielt habe.“

Die deutliche Niederlage aus dem Testspiel will der Kreisläufer zwar nicht überbewerten – dennoch erwartet er eine anspruchsvolle Aufgabe: „So ein junges Team spielt mit extrem hohem Tempo und sucht ständig Eins-gegen-Eins-Situationen. Die Spieler sind sehr gut ausgebildet und verfügen über ein starkes Kreisläuferspiel. Darauf müssen wir Antworten finden – unser eigenes Tempo gehen und die einfachen Tore erzielen.“

Auf die Unterstützung der Eagles-Fans hofft Jagieniak ebenfalls: „Ich war zuletzt beim Pokalspiel des TSV gegen Hannover – da waren rund 900 Zuschauer in der Halle. Das Sportcenter bietet eine tolle Atmosphäre, selbst wenn es nicht ausverkauft ist.“