Eagles gehen mit Sechs-Tore-Polster ins Rückspiel

Die HSG Krefeld Niederrhein darf sich nach einem intensiven Hinspiel in der Finalrunde der Aufstiegsrelegation zur 2. Handball-Bundesliga weiterhin berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Gegen den Nord-Ost-Meister aus Braunschweig setzte sich das Team von Cheftrainer Mark Schmetz mit 32:26 durch und reist somit mit Rückenwind am kommenden Samstag nach Niedersachsen.

Sonntag, 01. Juni 2025

Viele Optionen für Schmetz

Krefelds niederländischer Übungsleiter konnte im Heimspiel vor 2.300 Zuschauern auf große Teile seines Kaders zurückgreifen. Lediglich Tim Claasen sowie Julius Rose konnten im ersten Vergleich mit dem MTV Braunschweig nicht eingesetzt werden.

Im Feld baute Schmetz zu Beginn auf Cedric Marquardt, Jörn Persson, Christopher Klasmann, Lucas Schneider, Tim Hildenbrand und Niklas Ingenpaß. Im Tor stand der zuletzt überragende Sven Bartmann.

HSG läuft lange einem knappen Rückstand hinterher

Der Gast warf an und begann direkt mit dem siebten Feldspieler, eine Taktik, die das Team von Trainer Volker Mudrow über die gesamten 60 Minuten durchziehen sollte.

Nachdem Sven Bartmann gleich den ersten Wurf entschärfen konnte, scheiterte Jörn Persson mit seinem Versuch. Im Gegenzug nutzte Braunschweig die Gelegenheit, um erstmals in Führung zu gehen (2. Spielminute). Sven Bartmann war auch in der Folge ein Faktor im Spiel der Eagles und verhinderte den zweiten Gegentreffer mit einer erneut starken Abwehraktion, sodass die HSG in Ballbesitz kam. Das nutzte Spielmacher Persson und versenkte das Spielgerät im verwaisten Gästetor zum Ausgleich.

Die Gelb-Schwarzen suchten nach spielerischen Lösungen und fanden diese auch – so beim 2:2, als Tim Hildenbrand auf Rechtsaußen freigespielt wurde und zum Ausgleich einwarf (4.).

Da sowohl Bartmann als auch sein Gegenüber Timon Serbest heiß liefen, ließen beide Mannschaften in der Folge immer wieder hochprozentige Möglichkeiten liegen. So gelang es keinem Team, sich deutlich abzusetzen. Da die Gäste immer wieder den siebten Feldspieler brachten, fanden diverse abgefangene Bälle anschließend den Weg ins Tor der Braunschweiger. Unter anderem traf Bartmann in der ersten Halbzeit so gleich doppelt.

Nach rund zehn gespielten Minuten sorgte Hildenbrand für die erste Führung der Seidenstädter, als er einen Pass abfing und zum 5:4 traf. Dieser Umstand brachte dem Team von Mark Schmetz jedoch nicht die gewünschte Sicherheit. Vielmehr drehte Braunschweig auf und ging mit 6:9 in Front.

Wie so häufig in dieser Saison zeigte die HSG jedoch Nehmerqualitäten und ließ sich davon nicht entscheidend aus der Ruhe bringen. Klasmann und Marquardt brachten die Gelb-Schwarzen per Doppelschlag wieder auf 8:9 ran (17.).

Kurze Zeit später mussten die Gäste den ersten personellen Rückschlag verschmerzen, als Friedhoff gegen Hüller hart zulangte und dafür die rote Karte sah (19.). Die Partie blieb jedoch weiter offen und wogte bis zur Pause hin und her. Daran änderte zunächst auch der zweite Feldverweis – diesmal traf es den Braunschweiger Pieles (25.) – nichts.

Zwar führte Braunschweig nahezu permanent, die HSG ließ sich jedoch nicht abschütteln. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff erzielte Hildenbrand mit dem 14:14 den ersten Ausgleich nach langer Zeit. Gäste-Trainer Mudrow nahm umgehend die Auszeit. Die erneute Führung des MTV konterten Marquardt und Bartmann mit dem angesprochenen Empty-Netter, sodass die Seidenstädter mit einem knappen 16:15-Vorsprung in die Halbzeitpause gingen.

Überzeugende Schlussphase der Eagles

Der enge Spielverlauf schien sich auch nach der Pause fortzusetzen. Traf Hüller unmittelbar nach Wiederanpfiff noch zum 17:15, gelang es den Braunschweigern durch einen Drei-Tore-Lauf die Partie zu ihren Gunsten auf 17:18 zu drehen (34.).

Da jedoch anschließend Ingenpaß vom Kreis, Hüller nach schönem Wackler und Klasmann von der Siebenmeterlinie ebenfalls eine Serie von drei Treffern am Stück nachlegen konnten, hieß es nach zehn gespielten Minuten im zweiten Abschnitt 20:18.

Wenig später stand wieder Bartmann im Mittelpunkt, als er einen Siebenmeter parieren konnte (41.), ehe im Anschluss der eingelaufene Hildenbrand nach schönem Anspiel von Siegler zum 21:18 einnetzte (43.). Die HSG führte erstmals mit drei Toren an diesem Abend.

Eine gute Viertelstunde vor Schluss kassierte Abwehrchef Mircic seine zweite Zwei-Minuten-Strafe. Da die Gästebank jedoch zu vehement reklamierte, ging es in Gleichzahl weiter. Die Partie wurde hektischer und kurz danach wurde der Gast für einen Wechselfehler bestraft.

Inmitten der anschließenden Diskussion fand Klasmann Kreisläufer Ingenpaß, der zum 22:19 einwerfen konnte (46.). Die HSG machte sich danach das Leben im Angriff kurze Zeit selbst schwer. Zunächst versuchte Hildenbrand einen Kempatrick, fand jedoch keinen Abnehmer, dann scheiterte Marquardt aus aussichtsreicher Position am stark reagierenden Serbest.

Braunschweig nutzte das und robbte sich wieder auf zwei Tore heran. Zwölf Minuten vor Abpfiff stand es nur noch 23:21. Die HSG ließ sich jedoch nicht beirren und es folgte die beste Phase der Gastgeber. Zunächst klaute Hildenbrand den Ball und setzte Kreisläufer Ingenpaß ein, der ins leere Tor einwerfen konnte (49.), ehe nach der Braunschweiger Auszeit und dem Torwartwechsel auf Krefelder Seite – von Bartmann zu Juzbasic – Jörn Persson nur mit einem Foulspiel gestoppt werden konnte. Klasmann verwandelte aus sieben Metern gewohnt sicher zum 25:22 (51.).

Juzbasic fügte sich glänzend ein und parierte zunächst stark per Fuß, ehe Noll aus ungewohnter Rückraumposition per Schlagwurf auf 28:23 stellte (55.). Die Glockenspitzhalle glich zu diesem Zeitpunkt einem Hexenkessel und mit viel Geduld und Spielwitz erhöhte die HSG sukzessive. Drei Minuten vor Spielende traf Hildenbrand nach Tempogegenstoß zum 30:24.

Braunschweig nahm daraufhin seine letzte Auszeit, die jedoch am Abstand nichts mehr änderte. Nach 60 Minuten stand ein 32:26 zu Buche.

 

Endstand: 32:26 (16:15)

Zuschauer: 2.300

 

Statistik: Juzbasic, Bartmann (2) – Krass, Klasmann (6/3), Schneider (2), Noll (2), Hildenbrand (6), Siegler, Schulz, Marquardt (4), Hüller (2), Jagieniak, Persson (2), Ingenpaß (6), Mircic

 

Rückspiel am kommenden Samstag

Das letzte Saisonspiel findet am kommenden Wochenende in Braunschweig statt. Am Samstag, 07. Juni um 19.30 Uhr, treten die Eagles dabei zum Rückspiel der Finalrunde an, um den Vorsprung aus dem Hinspiel zu verteidigen.