Mike Schulz und Steffen Hahn haben in der gesamten Woche noch nicht einmal trainiert. Jonas Molz, Sven Bartmann und Nick Braun konnten am Mittwoch auch nicht am Training teilnehmen. Ob von ihnen einer oder mehrere Spieler am Freitag spielen können, oder vielleicht sogar weitere Ausfälle hinzu kommen, das bleibt abzuwarten und wird sich erst unmittelbar vor der Partie final entscheiden.
Entsprechend schwer bleibt einzuschätzen, wie sich die Eagles gegen die erfahrenen Gäste um ihre nicht minder erfahrenen Schlüsselspieler Valdas Novickis (RM) und Alexander Kübler (KM) präsentieren. Der mittlerweile 35 Jahre alte Novickis ist mit 55 Treffern aktuell bester Werfer der Liga. Allerdings erzielte er 23 dieser Tore per Siebenmeter. Sein Widerpart auf der Spielmacherrolle auf Krefelder Seite, Merten Krings, ist mit 38 Toren der beste Werfer der Liga aus dem Feld. Dennoch, Novickis und Kübler sind die bestimmenden Akteure bei den Gästen. „Diese Achse müssen wir stellen und stoppen. Wir wollen am Freitag den nächsten Heimsieg einfahren. Das werden wir auch tun, da unsere Qualität sich am Ende durchsetzen wird“, ist Pallach überzeugt. Allerdings mahnt er sein Team dennoch, aufmerksam zu sein und stellt sich auf taktische Winkelzüge des Gegners ein. „Lars Hepp wird sich sicherlich etwas einfallen lassen. Gegen Longerich im vergangenen Spiel beispielsweise hat er mit einer 3-3-Abwehr begonnen, die natürlich sehr aggressiv agiert hat“, erläutert der Eages-Verantwortliche. Er ist aber auch sicher, dass sein Team für solch außergewöhnliche Maßnahmen seines Widerparts auf Leichlinger Seite gerüstet ist. „Egal, ob offensiv oder defensiv, wir haben für alles Lösungen erarbeitet und gehen voller Optimismus in die Begegnung“, sagt er. Ein Ansatz für die Eagles könnte übrigens auch das Spiel in Überzahl sein, denn mit 46 Zeitstrafen ist Leichlingen aktuell das undisziplinierteste Team der Liga. Mehr als zwei Strafen mehr als die Eagles (30) pro Spiel haben die Gäste abzusitzen.
Einziger Pferdefuß könnte sein, dass schlicht die Spieler ausgehen. Entsprechend sagt Pallach auch: „Ich hoffe einfach, dass wir einigermaßen gesund und mit voller Kapelle das Spiel bestreiten können“. Gerade auf den Außen sieht es derzeit in dieser Hinsicht eher schwierig aus. Sollten weitere Ausfälle dazu kommen, dann könnte es für die Eagles schwer werden, denn irgendwann ginge auch bei einem gut aufgestellten Team wie den Gelb-Schwarzen die individuelle Qualität zur Neige. Davon aber will Pallach nichts wissen und geht optimistisch in den Tag. Am Ende bleibt ihm hier auch nichts anderes üblich, denn nicht erst die vergangenen beiden Jahre haben bewiesen: Gegen ein Virus hilft eben kein handball-taktischer Winkelzug, und sei er noch so gut.
Trotzdem, die Punkte sollen am Glockenspitz bleiben und die Eagles wollen sich von der Niederlage in Halver gut erholt zeigen. Die Fehler sind aufgearbeitet, die Spieler sind motiviert. Einem weiteren tollen Handballabend steht nichts entgegen – Erkältung hin oder her.