Eagles steigen in die 2. Bundesliga auf

Die HSG Krefeld Niederrhein hat es geschafft. Nach dem 32:26-Hinspielerfolg unterlagen die Eagles zwar knapp im Rückspiel beim Nord-Ost-Staffel-Meister MTV Braunschweig, sicherten sich in der Endabrechnung jedoch die Teilnahme an der 2. Handball-Bundesliga.

Samstag, 07. Juni 2025

Viele Optionen für Schmetz

Vor ausverkauftem Haus in der Braunschweiger Sporthalle Alte Waage konnte Schmetz nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Tim Claasen konnte wie im Hinspiel nicht eingesetzt werden. Rückraumspieler Julius Rose nahm zumindest auf der Bank Platz, griff jedoch nicht in die Partie ein.

Im Feld baute Schmetz zu Beginn auf Cedric Marquardt, Jörn Persson, Christopher Klasmann, Lucas Schneider, Tim Hildenbrand und Niklas Ingenpaß. Im Tor stand der zuletzt überragende Sven Bartmann.

Ausgeglichene erste Halbzeit in ausverkaufter Halle

Nach dem 32:26 im Hinspiel ging es für die Gastgeber darum, mindestens sechs Treffer aufzuholen, um doch noch als Sieger aus dem Vergleich zu gehen. Dementsprechend engagiert trat der MTV auf. Wie im Spiel vor einer guten Woche durften sich die Seidenstädter auch diesmal auf das Überzahlspiel der Niedersachsen einstellen, bei dem sie im eigenen Angriff den Torhüter durch einen zweiten Kreisläufer ersetzten.

Beim Auftritt in Braunschweig durften die Eagles auf lautstarke Unterstützung aus den eigenen Fanreihen setzen, allerdings standen zu Spielbeginn noch rund 100 der insgesamt 250 aus Krefeld mitgereisten Fans im Stau. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch.

Mit eigenem Ballbesitz starteten die Niederrheiner ins Spiel, der erste Treffer ließ allerdings zunächst noch auf sich warten. Rechtsaußen Hildenbrand scheiterte mit dem ersten Versuch am Torhüter des MTV, im Gegenzug erzielten diese das 1:0. Im Anschluss traf Kapitän Klasmann überlegt zum umjubelten Ausgleich.

Die Gastgeber deckten offensiv und versuchten so, den Rückraum der Seidenstädter unter Druck zu setzen. Im Angriff agierten die Niedersachsen wieder permanent mit dem siebten Feldspieler auf Kosten des Torhüters. Der erste Versuch auf das verlassene MTV-Tor nach abgefangenem Ball landete dabei noch am Pfosten. Dafür lief Klasmann gleich heiß und zeichnete sich für die ersten drei HSG-Treffer verantwortlich. Nach sechs gespielten Minuten stand es daraus resultierend 3:3.

Wenig später netzte Topscorer Persson zur ersten Eagles-Führung ein und ließ die 150 anwesend Fans jubeln. Die HSG agierte konzentriert in der Defensive und – auch wenn in der Offensive hochprozentige Chancen liegengelassen wurde – prangte nach zwölf Minuten ein 5:7 zu Gunsten der Krefelder auf der Anzeigetafel der Sporthalle Alte Waage. Wenig später glichen die Braunschweiger aus und Kreisläufer Ingenpaß musste für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen. Die HSG bewies jedoch einen kühlen Kopf und ging durch Klasmann, der oben rechts einnetzte, wieder in Führung.

Für den bis dato glücklosen Bartmann betrat Juzbasic das Feld, ehe die Gelb-Schwarzen durch eine Doppelschlag durch Persson und Ingenpaß mit 8:10 in Führung gingen. MTV-Trainer Mudrow nahm daraufhin seine erste Auszeit (18. Spielminute).

Die Gastgeber ließen sich in der Folge nicht abschütteln und profitierten vom physischen Spiel der beiden Kreisläufer, die es verstanden, Lücken in die HSG-Defensive zu reißen. So gelang es den Niedersachsen postwendend, wieder auszugleichen.

Die Partie wogte hin und her. Zunächst erhöhte die HSG auf 11:13 (23. Spielminute), wenige Zeigerumdrehungen später und nachdem die HSG hochprozentige Chancen liegen gelassen hatte, stand es nur noch 13:14 (26. Spielminute). Nachdem der Ausgleich in der letzten Minute der ersten Hälfte fiel, hatte Schneider die Chance auf das 14:15, scheiterte jedoch mit seinem Sprungwurf am stark reagierend Torhüter der Gastgeber. So ging es mit einem Unentschieden in die Pause – 14:14.

Eagles sichern sich mit Nervenstärke den Aufstieg

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste Hälfte geendet hatte. Die schnelle Führung konterte Schneider mit seinem Treffer, nachdem er sich im Eins-gegen-Eins stark durchgesetzt hatte. Nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit stand es 16:16.

Durch konsequente Deckungsarbeit wurden beide Mannschaften immer wieder ins Zeitspiel gezwungen und auch beide Torhüter fanden ins Spiel – so Juzbasic, der einen freien Wurf von außen entschärfen konnte.

Wenige Augenblicke später erzielte der Halbrechte Schneider mit seinem dritten Treffer des Abends die erste HSG-Führung im zweiten Durchgang zum 16:17 (38. Spielminute).

Als Cedric Marquardt per Tempogegenstoßtreffer auf 17:19 erhöhte (39. Spielminute), schien die Partie endgültig in Richtung der Gäste zu kippen. MTV-Trainer nahm umgehend die Auszeit. Doch auch der Siebenmetertreffer von Rechtsaußen Mike Schulz zum 18:21 (42. Spielminute) sorgte nicht dafür, dass die Gastgeber final einknickten.

Im Gegenteil: Zunächst verkürzte Braunschweig auf 20:21, ehe die Niedersachsen eine Viertelstunde vor Spielende per Siebenmeter ausglichen (46. Spielminute).

Die Eagles agierten in dieser Phase zu hektisch im Angriff und gerieten in der 48. Minute wieder in Rückstand, den erneut Schulz nach Foul an Hüller von der Siebenmeterlinie zum 24:24 konterte.

Braunschweig lief rund zehn Minuten vor Schluss scheinbar die Zeit davon, doch die HSG schaffte es nicht den Deckel auf die Partie zu machen. Mit einem Drei-Tore-Lauf zog der MTV auf 27:24 davon (52. Spielminute). Schmetz brachte Kapitän Klasmann, der jedoch mit seinem Versuch aus dem Rückraum scheiterte, sodass die Gastgeber auf vier Tore hätten erhöhen können.

Mit der vielleicht wichtigsten Parade der Saison bewahrte der mittlerweile wieder im Tor stehende Bartmann sein Team vor diesem Schicksal, während Pascal Noll im Gegenzug auf zwei Treffer verkürzte.

Fünf Minuten vor Spielende stand es 28:26 und die HSG zeigte Nervenstärke. Hildenbrand erhielt das Spielgerät und traf angetrieben vom lautstarken Krefelder Anhang per überlegtem Heber (57. Spielminute) zum umjubelten 28:28-Ausgleich.

Dass die Gastgeber schlussendlich noch drei Treffer erzielten und die Partie mit 31:29 gewinnen konnten, geriet angesichts des damit verbundenen Aufstiegs ebenso wie die erste Saisonniederlage der HSG Krefeld Niederrhein zur Randnotiz.

Grenzenloser Jubel nach Spielende

Nach Hin- und Rückspiel stand somit ein verdientes 61:57 zu Buche und die 250 Krefelder Fans skandierten “Nie mehr 3. Liga”. Die HSG steigt dadurch nach einer herausragenden Spielzeit 2024/2025 in die 2. Handball-Bundesliga auf.

Endstand: 31:29 (14:14)

Zuschauer: 1.250 (ausverkauft)

 

Statistik: Juzbasic, Bartmann – Krass, Klasmann (6/2), Schneider (5), Noll (1), Hildenbrand (5), Siegler, Schulz (2/2), Marquardt (1), Hüller (1), Jagieniak, Persson (4), Ingenpaß (3), Mircic (1)