Der Klassenunterschied wurde am Ende nur deutlich, weil die Gäste die Fehler der Eagles eiskalt zu Gegentreffern ausnutzten. An Moral und Einsatzwillen fehlte es den Hausherren nicht, die auch bei klaren Rückständen nicht aufgaben. Mann des Abends bei den Eagles war der erst 18-jährige Torwart Magnus Berblinger, der mit 8 Paraden glänzte. Bester Werfer des Teams war Jörn Persson mit zehn Treffern. Insgesamt war es für die HSG während der Vorbereitung eine wertvolle Standortbestimmung. Zum letzten Test ist das Team am kommenden Freitag beim Liga-Konkurrenten Nordhorn zu Gast.
Mit einem Kraftakt sorgten die Verantwortlichen der HSG und ihre vielen ehrenamtlichen Helfer in den vergangenen Wochen dafür, dass die vom Deutschen Handballbund vorgeschriebenen Rahmenbedingungen stimmten. Der Hallenboden strahlte zum ersten Mal bei einem Heimspiel der Eagles in Azzurro-Blau. Die Fans der Eagles knüpften nahtlos an die großartige Stimmung von den Aufstiegsspielen gegen Emsdetten und Braunschweig an. So herrschte beim Anwurf eine großartige Atmosphäre. Ein Ständchen gab es für Co-Trainer Chris Oploh und den 1. Vorsitzenden Simon Krivec, die am Samstag Geburtstag feierten.
HSG-Coach Mark Schmetz schickte neben Torwart Finn Rüspeler den neuen Kapitän Niklas Ingenpaß, Matija Mircic, Lucas Schneider, Niklas Michalski, Jörn Persson und Nick Braun in das erste Pflichtspiel der neuen Saison. Nicht zur Verfügung standen die angeschlagenen Spieler Cederic Marquard, Falk Kolodziej und Tim Stefan. Bei Ballbesitz kam Christopher Klasmann für Matja Mircic ins Spiel. Bei den Gästen fehlte Kreisläufer Daniel Astrup als einer der Leistungsträger.
Die HSG erwischte einen sehr guten Start und ging 3:1 in Führung. Doch dann wurde schnell deutlich, warum Minden in die 1. Liga aufgestiegen ist. Sie bestraften jeden technischen Fehler der Eagles gnadenlos und zogen auf 10:5 davon. Mark Schmetz nahm seine erste Auszeit und wechselte auch auf einigen Positionen die Spieler. Kurz danach bekam Mindens Max Staar nach einem Foul an Niklas Ingenpaß die rote Karte. Die HSG kam wieder ran. Dazu trug auch Torwart Magnus Berblinger bei, der für Finn Rüspeler ins Spiel kam und sich gleich mit zwei Paraden glänzend einführte.
Bis zur Pause hielten die Eagles weiter gut dagegen. Die rote Karte gegen Robert Krass (22.) war hart, änderte aber nichts am Einsatz. Drei Minuten vor der Pause glich Jörn Persson unter großem Jubel der Krefelder Fans zum 16:16 aus. Nach einer Parade von Mindens Malte Semisch, dem in der Vorsaison bester Torwart der 2. Bundesliga, legte Minden erneut nach und ging mit drei Treffern Vorsprung in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit stellte der Bundesliga-Aufsteiger aus Ostwestfalen die Weichen mit einem 8:2-Lauf auf Sieg. Mark Schmetz nahm eine Auszeit und stellte sein Team neu ein. Mit einem 4:0-Lauf korrigierte die HSG das Ergebnis – auch dank weiterer Paraden von Torwart Magnus Berblinger. Bis zum Ende hielten die Eagles gut dagegen und hielten die Niederlage in Grenzen. „Spielerisch haben wir gut mitgehalten und aus einer kompakten Abwehr heraus versucht, unser Tempospiel umzusetzen. Aber der Gegner hat unsere Fehler gleich im Gegenangriff bestraft“, sagte Trainer Mark Schmetz nach dem Spiel.
Stammaufstellung HSG: Rüspeler, Berblinger – Schulz (1), Schneider (3), Klasmann (1/1), Siegler, Jagieniak (1), Rose (1), Ingenpaß (4), Braun (3), Mircic (1), Persson (10), Krass (1), Michalski (3).
Foto: Torwart Magnus Berblinger.