Lange ist es her, dass die HSG Krefeld Niederrhein zuletzt zuhause spielen durfte – und auch am kommenden Wochenende steht ein Auswärtsspiel auf dem Programm. Die Anreise gestaltet sich jedoch weit weniger anspruchsvoll als zuletzt, dauert die Fahrt von der Krefelder Glockenspitzhalle ins nur rund 30 Kilometer entfernte Korschenbroich doch keine halbe Stunde. Mit Reisestrapazen ist demnach an diesem Wochenende nicht zu rechnen.
Rechnen dürfen die Spieler von HSG-Cheftrainer Mark Schmetz jedoch mit einer lauten und mit 655 Zuschauern ausverkauften Waldsporthalle sowie einem Gegner, der alles in die Waagschale werfen wird, um dem Favoriten aus dem Samt- und Seidenstadt ein Bein zu stellen.
Wiedersehen mit drei ehemaligen HSG-Spielern und vielen Krefeldern
Das Team von Neu-Trainer Frank Berblinger (zuvor TSV Bonn), der zur neuen Saison die Rolle von Aufstiegstrainer Dirk Wolf übernahm, findet sich in der Spielzeit 2024/2025 nach jahrelanger Abstinenz in der 3. Liga wieder. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga Nordrhein liegt der Fokus ganz klar auf dem Ligenverbleib. So formuliert es auch der Sportliche Leiter, Klaus Weyerbrock: “Wir wollen versuchen, möglichst schnell Punkte zu sammeln, um unser vorrangiges Ziel Klassenerhalt zu erreichen.” Dabei müssen die Korschenbroicher in dieser Saison auf ihren letztjährigen Toptorjäger David Klinnert verzichten, der vergangene Spielzeit in 21 Spielen 112 Treffer erzielte und nach dem Aufstieg seine Karriere beendete. Diese Lücke soll durch diverse Neuzugänge geschlossen werden. Mit Jan König (SGSH Dragons), dem letztjährigen Krefelder Fritz Bitzel und insbesondere Max Zimmermann (Longericher SC Köln), der in Krefeld bereits Zweitligaluft schnupperte, hat sich der TVK mit Drittliga-erprobten Akteuren verstärkt. Hinzu gesellen sich Milan Müller (TSV Kaldenkirchen), Lucas Feld (OSC Rheinhausen), David Ghindovean (Turnerschaft Grefrath) sowie Ben Büschner (Bergischer HC II).
Nach fünf Spieltagen steht die Mannschaft von Frank Berblinger, der selbst als Profi sehr erfolgreich für die HSG Düsseldorf (2002-2010) und den TuS Schutterwald (1992-2000) spielte und gleich vierfach in die Handball-Bundesliga aufstieg, mit 2:8 Punkten auf dem 14. und damit drittletzten Tabellenplatz. Angesichts des strammen Auftaktprogramms (29:34 in Hanau, 24:34 in Longerich, 31:34 gegen Opladen und 29:34 in Friesenheim, bei einem 27:24-Heimsieg über Mitaufsteiger Mundenheim) dürften bei den Verantwortlichen jedoch die Alarmglocken noch nicht schrillen. Die Partien, für die die Neusser Punkte sicherlich fest eingeplant haben, stehen erst im späteren Verlauf der Hinrunde an.
Bester Torschütze ist Linksaußen und Kapitän Max Zimmermann. Der Routinier erzielte in bislang fünf Partien starke 26 Treffer, davon 11 von der Siebenmeterlinie. Mit Henrik Schiffmann zeigte sich auch ein zweiter ehemaliger Krefelder bislang mit 22 Toren, allesamt aus dem Feld, recht treffsicher.
Der letzte Vergleich beider Mannschaften liegt eine Jahre zurück. In der Saison 2017/2018 entschied die HSG Krefeld Niederrhein das letzte Aufeinandertreffen klar mit 31:19 für sich, ehe Korschenbroich abstieg. Das nächste Duell findet dann im Februar 2025 in der YAYLA Arena in Krefeld statt.
Mit breiter Brust nach Korschenbroich
Aufbauend auf die Siegesserie zum Saisonstart blickt Mark Schmetz selbstbewusst in die kommenden Wochen: “Zuletzt gegen Mundenheim hatten wir einen klaren Auftrag. Wir sind dorthin gefahren, um zu gewinnen und haben diese Aufgabe sehr souverän gelöst. Mit einer kompakten Abwehr und einem erneut sehr guten Start ins Spiel haben wir den Gegner vor große Probleme gestellt und sind zu vielen einfachen Toren gekommen.” Auf diese Vorstellung möchte der Übungsleiter trotz der leicht angespannten Personalsituation auch am Wochenende aufbauen: “Wir müssen am Samstag mit genau der gleichen Einstellung in das Spiel gehen. Wir wissen um den Derbycharakter und die Aufstiegseuphorie. Das beflügelt mit Sicherheit und dementsprechend müssen wir hellwach in die Partie gehen, um nicht böse überrascht zu werden. Für uns geht es im Laufe der weiteren Trainingswoche in das Feintuning, sodass wir ideal auf Stärken und Schwachstellen des TVK vorbereitet sind. Wir nehmen Korschenbroich sehr ernst und wollen das Spiel unbedingt gewinnen.”
Anwurf in der Korschenbroicher Waldsporthalle ist um 19.30 Uhr.
Die Partie wird für alle, die keine Karten mehr ergattern konnten, auch über https://sportdeutschland.tv/tv-korschenbroich/3-liga-staffel-sued-west-tv-korschenbroich-vs-hsg-krefeld-niederrhein gestreamt.