HSG begeistert 1409 Zuschauer bei 27:26-Heimsieg

Das hat die Glockenspitzhalle lange nicht mehr erlebt. Vor 1409 Zuschauer lieferten sich die HSG Krefeld und der TSV Bayer Dormagen in dem vorgezogenen Spiel des 5.Spieltag der Dritten Liga West ein packendes Match, das alles beinhaltet, was den Handsportball ausmacht. Das die Krefelder am Ende mit 27:26 die Nase vorn hatten, und den Gästen die erste Niederlage beibrachten, verdankten sie allen voran eine hervorragende zweite Halbzeit.

Freitag, 22. Sep 2017

Dabei hatte es zu Spielbeginn gar nicht so gut für die Schützlinge von Trainer Olaf Mast ausgesehen, die noch bis zum 2:2 gut mitspielten, anschließend jedoch in eigener überzahl zwei Tore kassieren ohne ein selbiges zu erzielen. Mit dem  daraus resultierenden Zwei-Tore-Vorsprung hielt Dormagen die Krefelder lange Zeit aus Distanz. Nach dem 10:12 sollte eine weitere Strafe gegen Bayer keine Verbesserung im Spiel der HSG einbringen. Abermals trat das Gegenteil ein, Dormagen traf und ging mit einer 15:1-Fürhung in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel  sah es zu Beginn der zweiten Hälfte eher nach einem kommenden Dormagener Sieg aus, doch dann passierte in der 45. Minute eine Schlüsselszene, die durchaus als Spielentscheidend  anzusehen war. Das über die gesamte Spielzeit kleinlich pfeifende  Schiedsrichterduo Anton Ekk und Sven Sachtleber gab eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Marcel Görden, gleichzeitig wurde ein Siebenmeter für Dormagen ausgebrauchen.

Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Dormagener Spieler Daniel Eggert wurden beide Entscheidungen korrigiert und es ging mit einem Angriff für Krefeld weiter. Für diese faire Geste, die generell im Sport wohl ihres gleichen sucht, gab es langanhaltenden Applaus des Publikums. Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft der HSG Krefeld, prompt war das Spiel wieder spannend, die HSG ging sogar erstmals mit 20:19 ihre Führung. Allerdings gab es kurz danach eine Schrecksekunde, als HSG-Torwart Philipp Ruch bei einer Abwehraktion das Knie seines Teamkollegen Philipp Liesebach an den Oberschenkel bekam und nach de Pferdekuss kurzzeitig auf die Bank musste. Doch kaum wieder zwischen den Pfosten zweigte sich der Krefelder Torhüter von seiner besten Seite und parierte einige Würfe  der Dormagener, während seine Teamkollegen nach vorne hin die Führung auf zwei Tore ausbauten. 90 Sekunden geriet Krefeld durch eine Zwei-Minuten-Strafe von Maik Schneider och einmal in Unterzahl. Angefeuert von dem eigenen Fans gelang es jedoch, die Führung über die Zeit zu retten.

„Ich denke wir haben hochverdient gewonnen. Dormagen hat gut verteidigt, zum Schluss aber haben wir alles nach vorne geworfen. Das hat  man daran gesehen, das einige Spieler von uns anschließend total ausgelaugt waren“, sagte HSG-Trainer Olaf Mast nach dem Spiel.

„Das war ein unglaublich wichtiger Sieg für uns. Zum einen sportlichen gesehen, um oben dran zu bleiben und zum anderen, um Reklame für den Sport bei den Zuschauern zu machen. Immerhin, mit 1409  gab es einen neuen Zuschauerrekord. Und ein Großteil davon wird sicherlich nicht das letzte Mal in der Glockenspitzhalle eine Partie der HSG Krefeld erfolgt haben.