Tabellarisch eine klare Angelegenheit, jedoch wussten die Eagles nicht zuletzt aufgrund des Rückspiels der Vorsaison, in dem die in grün gekleideten Aldekerker den Seidenstädtern einen Punkt abknöpften, um die Schwierigkeit eines solchen Lokalduells.
Mit Lasse Hasenforther für den unter der Woche gesundheitlich angeschlagenen Sven Bartmann startete die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz in die Partie in der restlos ausverkauften Vogteihalle.
Dieser Start misslang der HSG völlig. In einer sehr zerfahrenen und hektischen Startphase fand sie zunächst nicht in ihr Spiel und geriet schnell deutlich in Rückstand (4:1, 6:2, 10:5). Einige Fehlwürfe, leichte Abspielfehler, eine zu Beginn löchrige Defensive und ein bestens aufgelegter Ex-Krefelder Paul Keutmann im gegnerischen Tor trugen dazu bei, dass die Gäste in der ersten Halbzeit häufig das Nachsehen hatten. Gegen Ende der ersten 30 Minuten gelang es dem Team, auch bedingt durch eine gute platzierte Auszeit Schmetz‘ wichtige Nadelstiche zu setzen und das Ergebnis deutlich erfreulicher zugesellten. So ging es nur mit einem 16:14-Rückstand in die Pause.
In dieser hatte Schmetz wohl die richtigen Worte gefunden, denn mit dem Start der zweiten Hälfte sahen die gut 850 Zuschauer in der Vogteihalle, wie die in gelb und schwarz spielenden Gäste nach und nach das Spiel drehten. Mit zwei schnellen Toren gelang umgehend der erstmalige Ausgleich (16:16). Die Gäste überzeugten nun durch deutlich höheres Tempo, eine konsequentere Abwehrleistung und eine massive Reduzierung der einfachen Fehler. Die erstmalige Führung schien eine Frage der Zeit.
Schließlich konnte sich die HSG ab der 38. Minute peu à peu absetzen und einen zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Vorsprung herausspielen.
Trotz Schwierigkeiten in den ersten 20 Minuten gewannen die Eagles schlussendlich verdient mit 33:38.
In einer intensiven Partie gegen einen engagierten Gegner konnten sich die Seidenstädter auf ihren ausgeglichenen Kader verlassen und das nächste Erfolgserlebnis vor über 150 gelb-schwarz gekleideten Krefelder Fans feiern. Durch den doppelten Punktgewinn gegen einen keinesfalls enttäuschenden Gegner klettert die HSG zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze.
Trainer Mark Schmetz war nach dem Spiel erleichtert: „Wir sind froh über die zwei Punkte und sind heute wieder einen Schritt weiter. Die erste Halbzeit lief nicht optimal und wir dürfen keinesfalls in einen derart hohen zwischenzeitlich Rückstand geraten. Nichtsdestotrotz haben wir uns zurück gekämpft, in der zweiten Halbzeit Gas gegeben und das Derby am Ende verdient mit fünf Toren gewonnen. Auch das gehört zu unserem Entwicklungsprozess und spricht für das Team.“
Statistik HSG Krefeld Niederrhein:
Hasenforther (1), Bartmann – Krass (1), Klasmann (7/5), Schneider, Noll (1), Hahn (3), Sousa (1), Marquardt (7), Hüller (2), Brüren (6), Kaysen, Jagieniak (5), Persson (4), Mircic