Am Sonntagmorgen machte sich der HSG-Tross mit dem Bus auf die rund 300 km lange Reise in den Miltenberger Ortsteil Elsenfeld.
Cheftrainer konnte dabei auf den identischen Kader wie in der Vorwoche, als es bei Mitaufsteiger HC Oppenweiler/Backnang zu einem 31:31-Unentschieden reichte, setzen. Das bedeutete jedoch auch zugleich, dass Falk Kolodziej, einer der auffälligsten Spieler der ersten Spieltage die Auswärtstour verletzungsbedingt erneut nicht antreten konnte.
Die Gastgeber wollten an den 35:34-Heimsieg in der 2. Runde des DHB-Pokals anknüpfen und auch in der Liga ihren ersten Heimerfolg feiern. Für die HSG sollte der erste zweifache Punktgewinn in fremder Halle herausspringen.
Die Niederrheiner warfen an und kamen so zur ersten Abschlusschance. Nach zwei Fehlversuchen von Robert Krass, die jedoch nicht in einem Ballverlust resultierten, nahm sich der Halbrechte, der in den vergangenen beiden Partien 17-fach getroffen hatte, auch den dritten Wurfversuch und netzte zur ersten Führung ein.
Beide Mannschaften stellten zu Spielbeginn sehr stabile Abwehrreihen, die gepaart mit starken Torhüterleistungen dafür sorgten, dass die Offensiven regelmäßig ins Zeitspiel und zu Misserfolgen im Abschluss gezwungen wurden.
Nach sechs Minuten stand es dementsprechend lediglich 1:2 zu Gunsten der Gäste, ehe Robert Krass heiß lief. Gemeinsam mit Jörn Persson und Torhüter Finn Rüspeler, der immer wieder stark parierte, drückte er dem Spiel in der Folge seinen Stempel auf. In einer engen Partie gingen die Gastgeber nach elf Minuten durch den Treffer zum 6:5 nach Tempogegenstoß über Rechtsaußen erstmals in Führung. Krefeld erlaubte sich in dieser Phase zu viele technische Fehler, die in einfachen Gegentreffern mündeten.
Per Doppelschlag sorgte Linksaußen Marquardt jedoch für die abermalige HSG-Führung, die Rüspeler mit einem gehaltenen Siebenmeter am Leben hielt. Für den jungen Torhüter war es eine von insgesamt neun Paraden in der ersten Hälfte. Die HSG blieb am Drücker und erspielte sich anschließend erstmalig eine Drei-Tore-Führung, als Julius Rose seinen Mitspieler Robert Krass per Kempa-Trick einsetzte und dieser zum 7:10 einnetzte (17. Minute).
Bis zur Pause robbten sich die Gastgeber sukzessive wieder heran. Mit dem letzten Angriff stellte Jörn Persson auf 14:15. Eine knappe, wenn auch nicht unverdiente Pausenführung.
HSG mit Startschwierigkeiten im zweiten Durchgang
Den deutlich besseren Start in die zweiten Hälfte erwischte der TV Großwallstadt. Zwei schnelle Treffer konnte Mike Schulz noch zum Ausgleich kontern, doch nachdem der ansonsten so sichere Christopher Klasmann bereits den zweiten Siebenmeter des Abends vergab, ließ der TVG offensiv die Muskeln spielen, defensiv vernagelte Stefan Hanemann zeitweise das Gehäuse. So stand es nach 37 Minuten 20:17 zu Gunsten des TVG, die HSG war noch nicht wieder im Spiel. Drei Minuten später hatte Schmetz genug gesehen und nahm die Auszeit, um neu zu justieren.
Die Chance, wieder heranzurücken, bot sich der HSG in doppelter Überzahl unmittelbar im Anschluss. Der Wurf von Rechtsaußen landete jedoch unglücklicherweise am Pfosten, sprang von dort aus ins Feld zurück und auch eine Tempogegenstoßmöglichkeit verpuffte, da dem Pass auf den durchstartenden Marquardt die nötige Präzision fehlte.
So stand es eine Viertelstunde vor Spielende 22:20 für den TVG, ehe Lukas Siegler die HSG nach starken Eins-gegen-Eins wieder auf einen Treffer heranbringen konnte. Nach verhindertem Gegentreffer per Kempa-Trick nutzte Robert Krass den Gegenstoß und glich per Schlagwurf erstmals seit der 31. Spielminute aus.
Der TVG legte in der Folge wieder vor und setzte sich trotz der Hinausstellung gegen Battermann, der Krass in den Wurfarmen gegriffen hatte, rund acht Minuten vor Spielende auf 26:23 ab. Von diesem Rückschlag erholte sich die HSG nicht mehr und musste die Rückreise ohne Punkte antreten.
Aufstellung HSG:
Rüspeler, Durmic – Schulz (3/2), Schneider, Klasmann, Siegler (1), Jagieniak, Rose (4), Ingenpaß, Braun, Mircic, Persson (7), Krass (7), Marquardt (3), Michalski (1).
Schiedsrichter: Denis Seidler / Dustin Seidler.