Rund ein Drittel der Saison ist nun vorüber. Wie ordnest du den sportlich erfolgreichen Start ein und welches Zwischenfazit ziehst du abseits des Sports?
André Schicks: Aktuell stehen wir sportlich hervorragend da und auch auf der Seite der Zuschauergunst spüren wir immer mehr Zulauf und Interesse in der aktuellen Spielzeit. So waren bereits beim letzten Heimspiel gegen Saase³ Leutershausen knapp 1.100 Zuschauer in der Glockenspitzhalle zu Besuch und haben unsere Mannschaft lautstark unterstützt. Es macht richtig Spaß, diese Saison zu begleiten und ich bin fest davon überzeugt, dass hier noch einiges möglich ist.
Zwischen dem letzten Spiel in Hanau und der kommenden Partie gegen die Bergischen Panther liegt ein spielfreies Wochenende und damit eine knapp zweiwöchige Spielpause. Das trifft mit Sicherheit nicht auf deine Arbeit zu. Mit welchen Aufgaben befasst du dich derzeit vorrangig?
André Schicks: Aktuell sind es gleich mehrere Themen, die wir im Alltag mit unserer Mannschaft hinter der Mannschaft umsetzen müssen. So steht im kommenden Jahr wieder das erste große Saisonhighlight mit dem jährlichen Spiel in der YAYLA Arena an. Hier geht es diesmal nicht gegen Aldekerk wie in den Vorjahren, sondern gegen den TV Korschenbroich. Da sich dadurch einiges verändert, müssen wir diverse Themen organisatorisch neu gliedern, die bei den Spielen gegen Aldekerk schon zum gewohnten Ablauf gehörten. Aber auch ein weiteres Highlight wie das „Krefelder Hallensportspektakel“ am 14.12.2024 in Zusammenarbeit mit dem CHTC bereitet derzeit Arbeitsaufwand. Das Kernthema aktuell ist aber natürlich die Planung auch schon für die kommende Saison mit der Veränderung der Spielstätte. Durch die geplante Sanierung in der Glockenspitzhalle sind wir aktuell im fast täglichen konstruktiven Dialog mit vielen Planern und Entscheidern der Stadt Krefeld, um schlussendlich auch für die kommenden beiden Saisons ein gefestigtes „Zuhause“ zu haben.
Im neuen Jahr erwartet die handballbegeisterten Menschen am Niederrhein das Derby gegen den TV Korschenbroich am 15. Februar in der YAYLA Arena. Wie sieht hier der Zwischenstand aus?
André Schicks: Wir sind, wie jedes Jahr, wenn wir das Arenaspiel in die Öffentlichkeit gegeben haben, überrannt worden. Wir haben dieses Jahr ein klein wenig später mit der Veröffentlichung begonnen, damit die lokalen Vereine die Möglichkeit hatten, eine Sammelbestellung zu platzieren. Dies wurde sehr gut genutzt und wir stehen mittlerweile bei gut 4.500 Zuschauern und Fans, die wieder dabei sein möchten. Das ist für den aktuellen Stand der Dinge nochmal eine Steigerung zu den Vorjahren zum gleichen Zeitpunkt und gibt uns ein gutes Gefühl!
Apropos YAYLA Arena: Zuletzt war in der Presse zu lesen, dass aufgrund der geplanten umfangreichen Renovierungsmaßnahmen an der und um die Glockenspitzhalle ab der Saison 2025/2026 für etwa zwei Spielzeiten in eine neue Spielstätte ausgewichen werden muss. Sieht es so aus, als würde die HSG in den nächsten beiden Spielzeiten ihre Heimspiele regelmäßig in der YAYLA Arena austragen?
André Schicks: Wir sind hier in sehr guten Gesprächen und benötigen natürlich für unsere Übergangszeit außerhalb der Glockenspitzhalle die bestmöglichen Bedingungen. Ich bin mir sicher, nach den bisher geführten Gesprächen, dass wir zu einer sehr guten Lösung für alle Seiten kommen werden. Unterstützung ist auf jeden Fall zugesagt und dies ist schon mal ein sehr guter Grundstein für die Lösungsansätze.
Was ist für einen auf zwei Jahre gesehenen dauerhaften Umzug in Krefelds größte Multifunktionshalle notwendig?
André Schicks: Das Thema ist natürlich recht komplex. Um es jedoch kurz zu fassen, brauchen wir eine Spielstätte mit einer gewissen Kapazitätsgröße, um auch der Nachfrage gerecht werden zu können. Mit dem Blick nach oben, ergeben sich weitere Merkmale wie Hallenboden oder auch LED-Bandensysteme, die ligaseitig vorgegeben sind. Das alles muss schon umgesetzt sein, um den nächsten Schritt überhaupt gehen zu können. Ein großer Faktor in der Planung ist natürlich auch der Trainingsbetrieb. Da sind wir aktuell schon mit Kompromissen unterwegs und nutzen derzeit bei sechs Einheiten in der Woche die Trainingsstätte – bislang fünffach abends und einmal morgens. Zukünftig sollen und müssen die Früheinheiten forciert werden. Wichtig in der Übergangsphase wird sein, dass wir eine feste Trainingsstätte haben. Wir können unsere umfangreichen Trainingsmaterialien schlichtweg nicht tagtäglich von Halle zu Halle transportieren. Dieser Umstand ist glücklicherweise allerdings allen Seiten klar und auch hier arbeitet man intensiv an Lösungen. Fakt wird hier aber auch sein, dass einigen Vereinen Trainingszeiten und Trainingsmöglichkeiten über einen gewissen Zeitraum nicht zur Verfügung stehen werden. Hier können wir nur gemeinsam mit der Stadt zusammen auf Verständnis und Kompromisse hoffen. Wir möchten keinem Club etwas wegnehmen, aber ich glaube, dass es hier und da gar nicht anders gehen wird. Daher auch an dieser Stelle nochmal der Appell an das maximale Verständnis auf allen Seiten.
Die Adventszeit steht vor der Tür. Was sind deine Wünsche bis Weihnachten bzw. Ende des Jahres?
André Schicks: Klar, wir wollen sportlich erstmal die „Weiße Weste“ behalten. Drei Spiele mit jeweils weit über 1.000 Fans im Rücken wären dann zusätzlich wünschenswert, zumal die Mannschaft sich diese Unterstützung durch die gezeigten Leistungen auch redlich verdient hat. Nicht zuletzt wäre es aber auch schön, wenn alle Jungs nun erstmal vom Verletzungspech verschont bleiben. Schließlich haben wir im kommenden Jahr noch große gemeinsame Ziele und da kommt es auf jeden Einzelnen an.
Wie sieht ansonsten vorausblickend die Planung für 2025 aus? Worauf dürfen sich Fans und Sponsoren bei der HSG einstellen und freuen?
André Schicks: Auch wenn die Beantwortung auf sportlicher Seite sicherlich bei unserem Sportlichen Leiter Stefan Meler verortet ist, glaube ich, dass ich nichts vorwegnehme, wenn ich sage, dass es unser Ziel ist, uns stetig zu entwickeln und zu verbessern – sowohl sportlich als auch abseits der Handballplatte. Ich bin mir sicher, dass wir uns hier auf einem wirklich guten Weg bzgl. der Entwicklung der Handballmarke bei uns in der Seidenstadt, aber auch in der Region Linker Niederrhein, befinden. Wir haben noch lange nicht alle Potentiale ausgeschöpft und streben nach dem Maximum. Bei einem bin ich mir aber definitiv sicher: Eine schlagkräftige Mannschaft wird es auf jeden Fall geben, da habe ich volles Vertrauen in unseren Sportlichen Leiter, der bislang immer ein gutes „Händchen“ bewiesen hat.