Interview mit dem Geschäftsführer André Schicks und dem Sportlichem Leiter Stefan Meler

Die Sommervorbereitung auf die Saison 2024/2025 liegt hinter den Spieler der HSG Krefeld Niederrhein. Eine intensive erste Etappe der Spielzeit ist somit absolviert und die Ergebnisse ließen aufhorchen.

Mit zwei knappen Niederlagen gegen Zweitligisten und klaren Siegen gegen Mannschaft auf Drittliganiveau kann sich die erste Phase der Saison durchaus sehen lassen.

Im Interview schildern Geschäftsführer André Schicks und der Sportliche Leiter Stefan Meler ihre Eindrücke, berichten über ihre Tätigkeiten in der spielfreien Zeit sowie Entwicklungen bei der HSG und nennen Ziele für die nun beginnende Meisterschaft.

Dienstag, 27. Aug. 2024

HSG Krefeld Niederrhein: „Während die Spieler im Kraftraum und der Glockenspitzhalle bei sommerlichen Temperaturen schwitzten, wurde auch hinter den Kulissen intensiv an einer erfolgreichen Saison 2024/2025 gearbeitet. Worauf lag und liegt dabei der Fokus bei euch?“

André Schicks: „Für uns hieß es, die Saisonplanung mit allen Abläufen auf den Weg zu bringen. Dies sind viele kleine Aspekte, welche bis ins Detail geplant werden mussten und müssen. Natürlich stellt für uns das Spiel in der YAYLA Arena die interessanteste Herausforderung dar. Hier wollen wir erneut unter Beweis stellen, wie sehr die Handballmarke am Niederrhein angekommen ist.“

Stefan Meler: „Aus sportlicher Sicht geht es neben der harten Arbeit im Trainingsalltag auch darum, die Neuzugänge ideal zu integrieren und auch den Teamgeist weiter zu stärken. Hier befinden wir uns auf einem sehr guten Weg.“

HSG Krefeld Niederrhein: „In der vergangenen Saison wurde der Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga knapp verpasst. Schlussendlich unterlag man dem späteren Aufsteiger HSG Konstanz nach Hin- und Rückspiel denkbar knapp. Wie lange habt ihr gebraucht, um das zu verarbeiten und wie schnell wurden Maßnahmen eingeleitet, um in der kommenden Saison noch erfolgreicher zu sein?“

André Schicks: „Maßnahmen würde ich es nicht direkt nennen. Wir setzen vielmehr alles daran, die Strukturen im Trainingsbetrieb noch professioneller zu gestalten und zu intensivieren. Dies ist auch eine zwingende Notwendigkeit, wenn dann der ‚große Wurf‘ gelingen sollte.“

Stefan Meler: „Zum einen haben wir uns durch unsere Neuzugänge noch einmal signifikant verstärkt – sowohl qualitativ als auch in der Breite. Uns erwartet wieder eine lange und intensive Saison, in der jeder Spieler eine wichtige Rolle einnehmen wird. Darüber hinaus haben wir aber auch neben dem Handballfeld einige wichtige Prozesse angestoßen. Exemplarisch ist hier zu nenne, dass wir uns in der athletischen Begleitung unseres Teams durch die FACTORY Crefeld nochmal deutlich professionalisiert haben, sodass wir hier noch gezielter präventiv und regenerativ arbeiten können.“

HSG Krefeld Niederrhein: „Mit Lukas Siegler, Lucas Schneider, Tim Hildenbrand und Niklas Ingenpaß wird das Team mit Spielern verstärkt, die zweit- zum Teil auch schon erstklassig gespielt haben. Zudem wechseln die hochtalentierten Joris Lehmann und Lasse Mook an den Niederrhein. Wie lautet in der Saison 2024/2025 die sportliche Zielsetzung? Ist der Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga das absolute Fokusthema?“

André Schicks: “Zunächst heißt es, eine erfolgreiche Hauptrunde zu spielen, um die nötige Qualifikation für die Aufstiegsrunde zu sichern. Hier kann nur das Ziel Platz 1 sein. Wenn es dann in die Aufstiegsrunde geht, ist es so wie in den Vorjahren auch. Es bedarf eines kompletten und fitten Kaders, um das große Ziel zu erreichen. Das war uns in den beiden vergangenen Jahren auch durch schwerere Verletzungen leider nicht vergönnt, aber das lässt hoffen auf die nun anstehende Spielzeit.”

Stefan Meler: „Unser Ziel, aber vor allem auch der Mannschaft, ist es unsere Staffel zu gewinnen und dann mit vollem Selbstbewusstsein und einem Gefühl der Stärke in die Aufstiegsrunde zu gehen. Hier warten dann wieder sehr starke Gegner und die Tagesform sowie die Faktoren Form und Verletzungen werden wichtige Rollen spielen. Ich sehe uns aber sehr gut gerüstet, den ganzen Weg gehen zu können.“

HSG Krefeld Niederrhein: „Um sportlich erfolgreich zu sein, müssen Strukturen geschaffen werden, die dies fördern. Was wird hierfür hinter den Kulissen konkret umgesetzt und was ist für die Zukunft geplant?“

André Schicks: „In Punkto Infrastruktur sind wir bereits sehr gut aufgestellt. Der Geschäftsstellenbetrieb umfasst aktuell 3 Personen und ist somit für höhere Aufgaben gerüstet. In Punko Marketing und Sponsoring hatten wir leider eine Veränderung zu verzeichnen. Hier müssen sich die Prozesse dementsprechend zunächst einspielen. Mit Florian Kaulen wird aber ein junger, hungriger Mann die gute Basis der Partner weiter auszubauen. Die Jugendarbeit ist ebenfalls auf einem guten Weg. Hier dürfen wir nicht so vermessen sein, zu glauben, dass wir ad hoc davon profitieren werden. Es wird sicherlich Zeit brauchen, bis wir hier die ersten Kräfte hieraus rekrutieren können. Wir sind jedoch sehr zufrieden, dass die geschlossenen Kooperationen und das Zusammenwirken in Teilen des Kreises heute schon erste Früchte tragen. Insgesamt sehe ich die HSG Krefeld Niederrhein zukunftsfähig und mit großem Erweiterungspotential ausgestattet. Das gibt uns allen Tag für die Tag auch die frische Motivation, diesen eingeschlagenen Weg stringent und konsequent zu verfolgen.“

Stefan Meler: „Auch mit Blick auf diese Saison haben wir abermals unsere Trainingsmöglichkeiten erweitert. Das ist unserer Meinung nach unerlässlich für professionellen Leistungshandball mit dem klaren Ziel 2. Handball-Bundesliga. Hier sind wir der Stadt Krefeld für die Unterstützung sehr dankbar. Mit Blick auf die nächsten Jahre ist es unser Ziel, uns in Bezug auf Trainingsmöglichkeiten, physiotherapeutische Begleitung sowie die gesamten sportlichen Rahmenbedingungen immer weiter zu verbessern. “

HSG Krefeld Niederrhein: „Im Vorfeld der Saison wurde ein neuer Dauerkartenrekord erzielt. Was sagt das über die Attraktivität der HSG aus?“

André Schicks: „Unser Gefühl trügt nicht, wenn wir auf den Handball am Niederrhein schauen. Die Zuschauerzahlen bewegen sich stetig nach oben und es werden täglich mehr Fans und Freunde, von denen wir Unterstützung erfahren dürfen. Das macht uns stolz und gibt natürlich auch die nötige Strahlkraft, welche wir für den Ausbau der Marke benötigen. Die Dauerkartenverkäufe in der aktuellen Saison sind ein erneuter Beweis für den Zuspruch und natürlich hoffen wir auch wieder auf das große Derbyspiel in der YAYLA Arena Mitte Februar 2025. Hier kann eine ganze Handballregion erneut eine Duftmarke setzen und zeigen, wie groß der Zuspruch für den Handballsport ist.“

HSG Krefeld Niederrhein: „Ihr hattet den Gedanken, nicht nur gegen den TV Aldekerk, sondern durch den Aufstieg des TV Korschenbroichs auch ein zweites Derby in der YAYLA Arena auszutragen. Was war der Grundgedanke dieser Überlegung?“

André Schicks: “Hier gibt es klar zwei Beweggründe für uns. Zum einen wollten wir unter Beweis stellen, dass es mit der Marke Handball am Niederrhein möglich ist, gleich zwei mal die YAYLA Arena gut zu füllen. Zum anderen müssen wir auch in die nahe Zukunft schauen. Nach der nun anstehenden Saison wird die Glockenspitzhalle als Heimspielstätte für mindestens eine Saison nicht zur Verfügung stehen. Da wir mittlerweile einen großen Zuschauerzuspruch verzeichnen dürfen, kommt als Ausweichadresse nur die YAYLA Arena in Frage, um allen mittlerweile gewonnenen Freunden des Handballsports die Möglichkeit eines Besuchs zu bieten. Leider mussten wir hinnehmen, dass der TV Aldekerk einer Terminverlegung ohne Einschränkungen nicht zugestimmt hat. Somit wird es nur ein Derby geben, worauf wir uns aber alle wieder freuen dürfen!”

HSG Krefeld Niederrhein: „Die Süd-West-Staffel der 3. Liga hat sich ein wenig verändert. Während der letztjährige Dominator TuS Ferndorf verdient aufgestiegen ist, gesellt sich nun die SG Leutershausen, die nach einer Neustrukturierung als Saase3Leutershausen antritt, hinzu. Wer sind für euch die Favoriten im Kampf um die beiden begehrten Spitzenplätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen?“

Stefan Meler: „Generell denke ich, dass die Liga nochmal Qualität in der Breite dazugewonnen hat. Oben erwarte ich Saarlouis, Saase3Leutershausen, Rodgau Nieder-Roden, aber auch den Longericher SC, die sich gut verstärkt haben. Eventuell werden wir auch eine Mannschaft wie den TV Gelnhausen im weit oberen Bereich sehen.“

HSG Krefeld Niederrhein: „Wird die Aufstiegsrunde wieder im gleichen Modus wie in der Vorsaison ausgetragen, der einem Flaschenhals gleicht?“

André Schicks: „Ja es wird der gleiche Modus sein. Für uns ergibt sich lediglich die Veränderung, dass wir mit der Gruppe Südwest gegen die Gruppe Nordwest in der ersten Aufstiegsrunde antreten müssten. Den Modus selber finde attraktiv und er sorgt auch für volle Hallen bei bester Handballstimmung.“

 

Weiter geht es für die HSG Krefeld Niederrhein mit dem ersten Saisonspiel am kommenden Samstag, 31. August. Hier erwarten die Eagles den starken Aufsteiger TV Kirchzell um 19.00 Uhr in der Glockenspitzhalle.

 

Tickets sind vorab erhältlich unter: https://tickets.hsg-krefeld-niederrhein.de/event/hsg-krefeld-niederrhein-tusem-essen-enceb5