„Auch wenn die Anfrage aus Krefeld für mich überraschend kam, freue ich mich über die Chance, in der 2. Liga weiter Spielpraxis zu sammeln. Minden wollte mir keine Steine in den Weg legen, weil ich schon so lange dort bin. Für den Club ist die Situation nicht einfach, da die 2. Mannschaft darunter leidet. Für mich ist es bei der HSG aber eine großartige Möglichkeit. Auch in Minden war man der Meinung, dass die 2. Liga für meine persönliche Entwicklung sehr hilfreich ist. Den zusätzlichen Aufwand nehme ich gern in Kauf – zumal das Engagement zunächst bis zum Jahresende befristet ist“, sagt Lasse Franz.
Wie hoch dieser Mehraufwand ist, bekam er direkt zu spüren: Nach seinem Eagles-Debüt in Lübeck reiste er am Sonntag zum Auswärtsspiel von Minden II beim TV Bissendorf-Holte und musste dort eine 33:41-Niederlage hinnehmen. „Wir haben derzeit nur wenige Rückraumspieler“, erklärt der Kapitän, der mit sieben Treffern zweitbester Torschütze seines Teams war und in der 46. Minute die Rote Karte sah. „Das war kein grobes Foul. Ich wollte den Ball, der am Boden lag, nur abblocken, weil ich ihn selbst nicht mehr aufnehmen durfte, und bin dabei mit einem Gegner zusammengeprallt. Ein Freiwurf wäre aus meiner Sicht ausreichend gewesen.“Am Mittwoch steht für ihn das Nachholspiel von Minden II in Lemgo an: „Deswegen verpasse ich leider das Training bei der HSG. Aber das ist die Absprache mit Minden.“
„Darauf freue ich mich sehr. Ich habe gehört, dass die Halle immer gut gefüllt ist und eine starke Atmosphäre herrscht.“ Gegen Dresden hat Franz bereits mit Minden in der 2. Liga gespielt: „Das ist eine sehr starke, geschlossene Mannschaft, die sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal verstärkt hat und über viele variable Rückraumspieler verfügt.“
Lasse Franz stammt aus einer Handballfamilie: Sein Vater spielte in der 2. Liga, auch sein Bruder und seine Schwester sind im Handball aktiv. „Ich bin praktisch in der Halle aufgewachsen.“ Als C-Jugendlicher wechselte er zu GWD Minden und besuchte dort ab der B-Jugend auch die Sportschule. Nach dem Abitur und seiner A-Jugendzeit unterschrieb er seinen ersten Profivertrag. Schon in der Jugend galt er als gefährlicher Rückraumschütze.
In Minden trainiert Franz die C- und B-Jugend, übergibt diese Aufgabe nun jedoch vorerst einem Trainerkollegen. Parallel studiert er Sportwissenschaft in Bielefeld, hat bereits vier Semester erfolgreich absolviert und absolviert sein Praxissemester bei GWD Minden.
Tickets für das Heimspiel gegen HC Elbflorenz Dresden am Freitag, 28.11. um 19 Uhr sind online unter: https://tickets.hsg-krefeld-niederrhein.de und an der Abendkasse erhältlich.