Missglückte Generalprobe

Die Kommentare aus dem Team fielen nach dieser misslungenen Generalprobe kurz und prägnant aus: „Katastrophe, schlimm, unfassbar.“ Nach der deutlichen waren alle im Lager der HSG sprachlos.

Samstag, 23. Aug. 2025

Der Stachel der Enttäuschung saß tief. Nun gilt es, die bittere Pille bis zum Meisterschaftsauftakt am kommenden Sonntag (31. August) beim TuS Ferndorf zu verdauen und daran zu glauben, dass nach einer solchen Generalprobe eine erfolgreiche Premiere folgen kann.
Trainer Mark Schmetz schickte bis auf die Torwartposition die gleiche Anfangsformation ins Spiel, die bereits im Pokalspiel gegen Minden auf dem Feld stand. Im Tor gab U19-Weltmeister Anel Durmic sein Debüt, und die Gastgeber gratulierten ihm vor dem Anwurf mit einem Geschenk, das von den 350 Zuschauern, darunter ein Dutzend Fans aus Krefeld, mit großem Beifall honoriert wurde.

Das Duell begann auf Augenhöhe. Rechtsaußen Niklas Michalski erzielte die ersten drei Treffer für die Eagles. Nach 15 Minuten zog Nordhorn beim Stand von 10:8 jedoch eindrucksvoll mit einem 11:2-Lauf bis zur Pause davon. Das Positionsspiel der Gäste hakte, da Nordhorn mit einer bärenstarken Abwehr agierte. In der Defensive hatten die Eagles Schwierigkeiten, die schnellen und quirligen Hausherren in den Griff zu bekommen. Torwart Anel Durmic verhinderte mit vier Paraden Schlimmeres. Zwischendurch versuchte Mark Schmetz vergeblich, mit sieben Feldspielern zu agieren. Auch in der zweiten Halbzeit ließen die Nordhorner nicht nach und bauten ihren Vorsprung unaufhaltsam aus. Im Tor stand Finn Rüspeler, der mit sieben Paraden, darunter zwei gehaltenen Siebenmetern, für Schadensbegrenzung sorgte.

„Die ersten 15 Minuten waren sehr gut, aber wir haben drei freie Torchancen vergeben. Das war der Unterschied. Danach hatten wir das gleiche Problem wie phasenweise gegen Minden und Dormagen. Im Positionsangriff tun wir uns noch zu schwer, verlieren die Bälle zu leichtfertig und kassieren dadurch zu viele einfache Gegentreffer“, sagte Mark Schmetz nach dem Spiel. Nordhorn habe bestätigt, dass sie ein Topteam sind, das um den Aufstieg mitspielen kann: „Sie haben konsequent ihr Spiel durchgezogen. Wir hatten zum ersten Mal in unserer Abwehr Probleme mit der Geschwindigkeit des Gegners.“ Dies führte zu einer Unsicherheit im Team: „Dann lässt man die Köpfe hängen und macht noch mehr Fehler.“

Ab Montag beginnt für den Trainer und seine Spieler die Aufarbeitung dieser Niederlage: „Es geht besonders um den Positionsangriff. Da müssen wir stabiler werden. Wir müssen am Limit spielen, um gegen solche Abwehrreihen Tore zu erzielen. Das müssen wir über 60 Minuten schaffen, was uns bisher nicht gelungen ist. Daher müssen wir im Training aufgrund von Verletzungen an Alternativen arbeiten“, erklärte der Trainer. Man dürfe jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken: „Natürlich war das Ergebnis sehr deutlich. Wir haben gesehen, wo wir stehen und dass der Unterschied zur 3. Liga groß ist. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen und uns daran gewöhnen. Aber wir haben in der Vorbereitung bereits viele gute Ansätze gezeigt.“

Aufstellung HSG: Rüspeler, Durmic – Schulz, Schneider (2), Klasmann (3/2), Siegler (1), Jagieniak (1), Rose (1), Ingenpaß (3), Braun (2), Mircic, Persson (3), Krass (1), Michalski (4).

Foto: Die Abwehr der Eagles stand gegen Nordhorn vor Probleme. Foto: hsg