Ein besonderes Beispiel dafür ist die Kooperation mit dem Krefelder Unternehmen Fliesen Glaudo, das vor jedem Zweitliga-Heimspiel den blauen Hallenboden in der Glockenspitzhalle verlegt und nach der Partie wieder einrollt.
Teamarbeit ist im Mannschaftssport der Schlüssel zum Erfolg – und das gilt nicht nur auf dem Spielfeld. Auch abseits des Courts spielt das Zusammenspiel zwischen Verein und Partnern eine zentrale Rolle. Seit genau einem Jahr unterstützt Fliesen Glaudo die HSG Krefeld Niederrhein tatkräftig – und steht damit sinnbildlich für gelebte Partnerschaft.
„Das war eigentlich eine spontane Idee“, erinnert sich Firmenchef Florian Glaudo. „Ich bin eigentlich Fußballfan, aber mein Schwager spielt Handball in der Nähe von Stuttgart. Beim Gespräch über Sportsponsoring meinte meine Frau: ‚Wir haben doch in Krefeld auch einen Handballverein – unterstütze doch lieber die Eagles!‘ Also habe ich über den Eagles-Club angefragt, und schon einen Tag später meldete sich Florian Kaulen von der HSG bei mir.“
Was zunächst als Sponsoring-Idee begann, entwickelte sich schnell zu echter Begeisterung. Vor einem Jahr saß Florian Glaudo noch als Fan auf der Tribüne bei den Spielen in der 3. Liga – und fuhr sogar zum entscheidenden Aufstiegsspiel nach Braunschweig. Nach dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga kam dann das Thema Hallenboden auf. „HSG-Geschäftsführer André Schicks fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, mit meinem Team den Boden zu verlegen. Nachdem wir uns eingearbeitet und die Abläufe abgestimmt hatten, waren alle Mitarbeiter sofort mit dabei“, berichtet der Unternehmens-Chef.
Mit dem Verlegen von Böden kennt sich das Team von Fliesen Glaudo bestens aus – normalerweise jedoch im Bereich Fliesenarbeiten auf Großflächen. Zum Kundenkreis zählen unter anderem Autohäuser und Supermärkte. Das Unternehmen ist mit einem Fliesen-Stecksystem sogar Weltmarktführer und auch international tätig, beispielsweise bei einem Projekt in Frankreich an der Côte d’Azur. „Natürlich übernehmen wir auch Aufträge von Privatkunden und fliesen ein Badezimmer“, sagt Glaudo, der das Familienhandwerk weiterführt und sich 2020 selbstständig gemacht hat. Inzwischen beschäftigt sein Betrieb zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das Verlegen des blauen Handballbodens stellt dabei jedes Mal eine besondere Herausforderung dar. „Anfangs haben wir für den Aufbau rund drei Stunden eingeplant. Inzwischen sind wir zu viert fünf Stunden mit dem Aufbau und rund drei Stunden mit dem Abbau beschäftigt“, erklärt Florian Glaudo. Zuletzt gab es vor dem Heimspiel gegen Hagen ein kleines Problem: Da der Boden in einem unbeheizten Raum gelagert wird, dehnte er sich durch den Temperaturunterschied in der Halle aus und bildete Wellen. Dank des schnellen Einsatzes des Glaudo-Teams war die Spielfläche aber innerhalb von 15 Minuten wieder perfekt – und das Spiel konnte doch noch beginnen.
Damit das nicht noch einmal passiert, wird der Boden jetzt in einem beheizten Raum gelagert.
BU: Florian Glaudo (rechts) und zwei seiner Mitarbeiter rollen in der Glockenspitzhalle den Hallenboden aus. Foto: HSG