Beim Dreizehnten der Süd-West-Staffel musste der Tabellenführer auf diverse Spieler verzichten. Neben dem Langzeitverletzten Tim Claasen kam die Partie auch für Torhüter Martin Juzbasic und Kapitän Christopher Klasmann noch deutlich zu früh. Während Spielmacher Lukas Hüller krankheitsbedingt ausfiel, saß der angeschlagene Toptorjäger Tim Hildenbrand, der nach 4 Spieltagen bereits 30 Tore erzielt hatte und damit auf Rang 4 der Torschützenliste der Süd-West-Staffel liegt, auf der Tribüne und konnte ebenfalls nicht mitwirken.
Im Tor begann Sven Bartmann, der bislang nur 25,5 Gegentore pro Partie schlucken muss. Als Ersatz war erneut Routinier Ben Köß mitgereist.
Mike Schulz, der Tim Hildenbrand bereits in der Vorwoche bestens vertrat, Lucas Schneider, Pascal Noll, Jörn Persson, Cedric Marquardt sowie Niklas Ingenpaß am Kreis standen ebenfalls zu Beginn der Partie auf der Platte und wollten wie zuletzt beim Gastspiel bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II einen Blitzstart hinlegen.
HSG entscheidet Partie bereits vor der Pause
Der Vorgabe von Mark Schmetz, erneut hochkonzentriert in die Begegnung zu gehen, nahmen sich die Gelb-Schwarzen an. In der bestens gefüllten Mundenheimer Sporthalle verdeutlichten die Gäste in stimmungsvoller Atmosphäre von Beginn an die Ambitionen, zwei Punkte mit zurück an den Niederrhein zu nehmen. Durch schnelle Hände in der Verteidigung und ein überzeugendes Umschaltspiel gelangen bereits in der Startphase viele Treffer aus dem Tempogegenstoß heraus. Cedric Marquardt und Jörn Persson zeichneten sich für solche Tore verantwortlich.
Da die Mundenheimer zu Beginn weder in der Offensive noch in der Defensive stattfanden, nahm VTV-Trainer Steffen Schneider bereits nach weniger als acht Minuten die erste Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt stand es schon 0:5 zu Gunsten der Krefelder. Die Auszeit schien zunächst zu fruchten, auch wenn Jörn Persson zwischenzeitlich in Überzahl ins leere Tor der Gastgeber traf. Die HSG blieb jedoch hochkonzentriert und nutzte die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt. Begünstigt wurden Torerfolge auch durch zwei frühe Hinausstellung gegen den Mundenheimer Aaron Schleidweiler, der in den ersten Partien der beste Torschütze der Gastgeber gewesen war.
Die Eagles spielten geduldig im Angriff und suchten immer wieder die sich ergebenden Lücken in der Defensive der Gastgeber. So zogen die Gelb-Schwarzen durch eine im Kollektiv starke Abwehrleistung mit einem bestens aufgelegten Sven Bartmann im Tor nach knapp 15 Minuten bereits auf 4:11 davon. Die Startphase war somit wie in der Vorwoche gelungen.
Selbst, wenn die HSG ins Zeitspiel gezwungen wurde, fanden die Akteure gute Lösungen und setzten sich Tor um Tor ab. Protagonist der ersten 20 Minuten war Rückraumspieler Jörn Persson, der mal als eiskalter Torschütze und mal als genialer Vorlagengeber auf Lars Jagieniak am Kreis brillierte.
Nach 18 Minuten nahm VTV-Trainer Schneider bereits die zweite Auszeit beim Stand von 5:14. Kurze Zeit später sorgte dann Mike Schulz per lässigem Siebenmeter mit dem 5:15 für die erste 10-Tore-Führung (20. Spielminute). Für Mark Schmetz bot dieser Spielverlauf die Möglichkeit, früh durch zu wechseln. Robert Krass ersetzte Lucas Schneider im rechten Rückraum, Lukas Siegler kam für Jörn Persson auf halblinks in die Partie. Beide trugen sich noch in Hälfte eins in die Torschützenliste ein, der Vorsprung wuchs indes weiter (7:19, 24. Spielminute).
Nach einer überzeugenden Vorstellung über die vollen 30 Spielminuten der ersten Hälfte ging es mit 8:21 in die Pause.
Souveräne Vorstellung in Hälfte zwei
Die zweite Halbzeit startete ausgeglichener als weite Teil der ersten Hälfte. Die Gastgeber schafften es, die HSG in den ersten fünf Minuten aus dem Tempo- ins Positionsspiel zu zwingen. Aus dieser Situation befreite sich die Mannschaft von Mark Schmetz jedoch schnell und zog sukzessive auf 10:25 davon. Mike Schulz trumpfte in dieser Phase in der Offensive, Sven Bartmann in der Defensive auf, als er hintereinander drei völlig freie Würfe entschärfte.
Krefeld überzeugte bis dato nicht nur mit einer geschlossenen Teamleistung, sondern auch durch ein sehr ansehnliches Angriffsspiel. Selbst als die Gastgeber durch drei Treffer in Folge auf 14:27 verkürzten, fand die HSG die passenden Antworten und unterbrach die Serie per beeindruckendem Schlagwurf von Pascal Noll (43. Spielminute).
Die letzten 15 Minuten nutzte die HSG, um munter durch zu wechseln. So verließ der starke Sven Bartmann frühzeitig die Platte und Ben Köß erhielt in seinem wohl letzten Spiel für die Eagles die verdiente Einsatzzeit. Hierbei entschärfte auch er kurz vor Schluss einen völlig freien Wurf des gegnerischen Kreisläufers mit tollem Reflex. Ben Köß gilt ein besonderer Dank, da er sich vor drei Wochen sofort bereit erklärt hatte, die Seidenstädter in einer schwierigen Situation aufgrund des Ausfalls von Torhüter Martin Juzbasic in drei Spielen zu unterstützen.
HSG-Youngster Lasse Mook feierte ebenfalls eine tolle Premiere. Der vor der Saison vom THW Kiel nach Krefeld gewechselte Linksaußen, der auch noch für die A-Jugend der Eagles spielberechtigt ist, durfte seinen ersten Treffer im Dress der Gelb-Schwarzen bejubeln.
Eine auf allen Ebenen erfolgreiche Auswärtstour nach Mundenheim endete schlussendlich mit einem 23:37-Kantersieg, der zu keinem Zeitpunkt der Partie gefährdet gewesen wäre.
Durch den Sieg bleiben die Krefelder weiterhin ohne Verlustpunkt an der Tabellenspitze.
Endstand: 23:37 (8:21)
Zuschauer: 300
Statistik: Köß, Bartmann – Krass (4), Klasmann, Schneider (1), Noll (4), Lehmann, Mook (1), Siegler (3), Schulz (10/2), Marquardt (2), Jagieniak (2), Persson (6), Ingenpaß (2), Mircic (2)
Für die Eagles geht es in der kommenden Woche zum Derby beim TV Korschenbroich. Im Duell mit dem Aufsteiger wollen die Seidenstädter in der bereits jetzt restlos ausverkauften Waldsporthalle ihre Siegesserie weiter ausbauen.
Die Partie kann per Stream über Sportdeutschland.tv verfolgt werden.
Das nächste Heimspiel, gleichzeitig ein absolutes Spitzenspiel, findet am 19. Oktober in der heimischen Glockenspitzhalle statt. Dann empfängt die HSG Krefeld Niederrhein das Topteam Saase3 Leutershausen. Tickets für das bereits gut verkaufte Heimspiel sind vorab erhältlich unter https://tickets.hsg-krefeld-niederrhein.de/event/hsg-krefeld-niederrhein-saase3leutershausen-ykih4g.