Topspiel in der Glockenspitzhalle

Das letzte Heimspiel der HSG Krefeld Niederrhein liegt schon einige Zeit zurück. Letztmals traten die Gelb-Schwarzen am 14. September beim klaren 34:26 gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden in der Glockenspitzhalle an. Im Anschluss folgten vier Auswärtsauftritte, die allesamt erfolgreich gestaltet wurden.

Diese Auswärtsserie findet am kommenden Samstag ihr Ende. Im ersten absoluten Spitzenspiel der Saison trifft die HSG um 19.00 Uhr auf Saase³ Leutershausen. Die Gäste kommen derweil mit einigen wurfgewaltigen Empfehlungen an den Niederrhein.

Mittwoch, 16. Okt 2024

Zusammenschluss aus mehreren Clubs

Im nordwestlichsten Zipfel Baden-Württembergs liegen die Orte Großsachsen, Hohensachsen, Lützelsachsen und Leutershausen an der Bergstraße. Bis zu dieser Saison wurde dort unter dem Namen SG Leutershausen recht erfolgreich Drittligahandball gespielt. Seit der Saison 2024/2025 und einem Zusammenschluss mehrerer vor Ort ansässiger Handballvereine (SG Leutershausen, TVG Großsachsen, SG Hohensachsen und TSG Lützelsachsen) werden nun unter dem Namen Saase³ Leutershausen, kurz S3L, Synergien genutzt, um möglichst erfolgreichen Handball anzubieten.

Das gelang in der Handballbegeisterten Region bereits in der Vergangenheit diverse Male. Mitte/Ende der 60er Jahre entwickelte sich zwischen dem VfL Gummersbach und der SG Leutershausen zeitweilig ein Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft, in der sich zwei Mal die Gummersbacher durchsetzen, 1968 jedoch die Meisterschaft in Leutershausen bejubelt werden konnte.

Auch Anfang der 90er Jahre wurde in Leutershausen noch Bundesliga-Handball angeboten. Mit der Vizemeisterschaft 1992 und dem Einzug ins EHF-Pokal-Halbfinale konnten dabei letzte Erfolge in der Beletage gefeiert werden, ehe 1995 der Gang in die Zweitklassigkeit angetreten werden musste. Nach einem zwischenzeitlichen insolvenzbedingten Absturz in die vierte Liga, kehrte Leutershausen 2012 zurück in die 2. Handball-Bundesliga, die die Nordbadener 2015 wieder Richtung 3. Liga verlassen mussten. In dieser trat die SG bis zur vergangenen Saison erfolgreich an, erreichte dabei in der letzten Spielzeit den 2. Rang der Staffel Süd, ehe nun die Umbenennung erfolgte.

Ambitionierter Verein mit Stolperstart

Der Verein, aus dem einst Spieler wie Michael und Ulrich Roth oder auch der aktuelle deutschen Nationalspieler Jannik Kohlbacher hervorgingen, startete mit einem Dämpfer in die aktuelle Spielzeit. Am ersten Spieltag unterlag das Team von Thorsten Schmid dem TV Gelnhausen mit 27:23. Nach im Anschluss zum Teil sehr überzeugenden Auftritten mit Siegen gegen die Bergischen Panther (35:32), in Hanau (28:33) und gegen Mundenheim (39:26) setzte es eine krachende Heimniederlage beim 34:42 gegen die HG Saarlouis Ende September. Diese wurde jedoch mit einem ebenso beachtenswerten Kantersieg beim 25:34 beim Kölner Topteam Longericher SC beantwortet, ehe auch Opladen in der Vorwoche zuhause mit 32:29 bezwungen werden konnte. Dementsprechend rangieren die Kurpfälzer derzeit mit 10:4 Punkte auf Rang 4 der Tabelle und damit noch in Schlagdistanz zur HSG Krefeld Niederrhein.

Mit 230 erzielten Toren nach sieben absolvierten Spielen stellen die Gäste den dritterfolgreichsten Angriff. Lediglich die Eagles (236 Tore) sowie die HG Saarlouis (244 Tore) waren noch häufiger erfolgreich. Mehr als 209 Gegentreffer mussten jedoch auch nur sieben Teams bislang hinnehmen. Das spricht schon jetzt für das Potential einer torreichen Begegnung. Besonderes Augenmerk wird im Angriff sicherlich dem linken Rückraumspieler Sven Schreiber gelten, der in sieben Partien schon 43-fach erfolgreich war. Auch der 20-jährige Rechtsaußen Fabian Schwarzer (36 Tore) sowie die beiden Rückraumspieler Tim Götz (29 Tore) und Luca Mastrocola (28 Tore) tauchten bereits häufig auf dem Scoreboard auf.

Eagles sind gewarnt

Mit Christopher Klasmann feierte der Kapitän der HSG in der Vorwoche sein Saisondebüt und bietet Trainer Mark Schmetz zusätzliche Optionen im Rückraum. Weitere Variabilität auf den drei Rückraumposition verspricht auch Neuzugang Felix Handschke. Der Spielmacher, der in der Vorwoche erstmals mit der Mannschaft beim Auswärtsspiel gegen Friesenheim-Hochdorf II  mitreiste, jedoch nicht zum Einsatz kam, dürfte im Heimspiel am Samstag erstmals im Kader stehen. Inwiefern das auch für Tim Hildenbrand gilt, steht derzeit noch nicht fest. Klar ist jedoch, dass sich die Personalsituation im Vergleich zu den letzten Wochen deutlich entspannt hat. Lediglich Tim Claasen fällt noch mehrere Monate aus, Martin Juzbasic’ Ausfallzeit ist zudem ebenfalls noch nicht final absehbar.

“Das Heimspiel gegen Saase³ Leutershausen stellt für uns eine große Aufgabe dar. Sie spielen bislang eine sehr starke Saison, wovon wir jedoch auch ausgegangen sind. Vor allem das Ergebnis vor zwei Wochen in Longerich spricht in diesem Zusammenhang natürlich Bände. Das ist ein sehr großes Ausrufezeichen.”, spielt HSG-Trainer Mark Schmetz auf den Erdrutschsieg mit neun Toren Vorsprung beim Kölner Team an, der einen variantenreichen Gegner auf die Eagles zukommen sieht: “Sie verfügen über einen sehr variablen Rückraum, der mit Shootern, Eins-gegen-Eins-Spielern und temporeichen Akteuren gespickt ist. Das wird ein richtig harter Brocken für uns.”

Bereits 700 Tickets verkauft

Die Partie wird sicherlich gut besucht sein. Bereits jetzt wurden über 700 Tickets abgesetzt, sodass mit einer viertstelligen Kulisse gerechnet werden darf. Darauf baut auch der Übungsleiter der Seidenstädter: “Wir freuen uns, endlich wieder zuhause spielen zu dürfen. Die Mannschaft ist heiß auf diese Spiele, harmoniert im Training sowie im Spiel hervorragend und wir hoffen, dass wir am Samstag auf möglichst wenige Spieler verletzungsbedingt verzichten müssen. Mit den Fans im Rücken wollen wir unsere tolle Startserie weiter ausbauen.”

Tickets für die Partie sind vorab erhältlich unter https://tickets.hsg-krefeld-niederrhein.de/event/hsg-krefeld-niederrhein-saase3leutershausen-ykih4g.

Am Spieltag öffnet die Abendkasse der Glockenspitzhalle um 17.30 Uhr.