“Unser Ziel ist der Klassenerhalt”

Die Eagles befinden sich auf der Zielgeraden der Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison. Am Sonntag beginnt die Meisterschaft unter dem Motto gekommen um zu bleiben mit dem Auswärtsspiel beim TuS Ferndorf. Dr. Simon Krivec, Vorsitzender und Mit-Gesellschafter des Clubs, blickt im Interview auf die Vorbereitung zurück und gibt einen Ausblick auf die Saison.

Mittwoch, 27. Aug. 2025

HSG Krefeld Niederrhein: Sind Sie mit der Vorbereitung zufrieden?

Dr. Simon Krivec: „Die Vorbereitungsphase nach der Aufstiegsrunde war sehr kurz und zudem wir hatten einige neue Spieler zu integrieren. Daher muss man sagen: Es gab Licht und Schatten. Während wir im DHB-Pokal gegen den Bundesligisten GWD Minden ein gutes Spiel gemacht haben, wurden uns beim letzten Test gegen die HSG Nordhorn-Lingen deutlich die Grenzen aufgezeigt. Dennoch gehen wir frohen Mutes in die neue Saison und hoffen, dass sich bis dahin auch unsere Verletztenliste reduziert.

Sind die personellen Planungen nach Ihren Vorstellungen umgesetzt worden?

Dr. Simon Krivec: „Wir haben schon sehr früh den Markt sondiert und konnten schon früh unsere Wunschkandidaten von uns überzeugen. Jetzt wird man sehen, wie das Trainerteam aus den guten Einzelspielern eine Mannschaft formt.“

Der Kader ist mit 18 Spielern groß. Sind Nachverpflichtungen möglich, wenn ein wichtiger Spieler lange ausfallen sollte?

Dr. Simon Krivec: „Wir haben in der Vergangenheit immer gezeigt, dass wir in Notsituationen in der Lage waren, schnell Abhilfe zu schaffen. Aktuell sehen wir diesen Bedarf aber nicht. Wenn nötig, werden wir aber mit Sicherheit schauen, was auf dem Transfermarkt noch möglich ist.“

HSG Krefeld Niederrhein: „Welche Rolle kann die HSG in der zweiten Liga spielen?

Dr. Simon Krivec: „Als Aufsteiger gilt man automatisch auch als erster Anwärter für einen Abstiegsplatz. Den Kampf um den Klassenerhalt müssen wir vom ersten Tag an annehmen und dürfen uns auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Unser großes Ziel ist, eine gute Saison zu spielen und am Ende mindestens zwei Mannschaften hinter uns zu lassen.“

Die HSG macht in Sachen Professionalisierung Jahr für Jahr große Fortschritte. Planen Sie für die 2. Liga auch mit mehr Personal im Umfeld der Mannschaft?

Dr. Simon Krivec: „Diesen Punkt haben wir mit der Verpflichtung von Heider Thomas als zweiten Co-Trainer schon aufgenommen und sind damit seitens des Trainerteams deutlich breiter aufgestellt als bisher. Auch in der Geschäftsstelle und in der Gruppe der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben wir Zuwachs bekommen, um die notwendigen Vorgaben erfüllen zu können.

Ist die HSG wirtschaftlich für die HBL2 gerüstet?

Dr. Simon Krivec: „Wir haben einen der kleinsten Etats in der Liga. Hier gilt es, mit Augenmaß und spitzem Bleistift heranzugehen, um den Verein nicht zu überfordern. Unkalkulierbare Risiken versuchen wir zu vermeiden. Ein Mehr an Unterstützung ist wünschenswert, aktuell spüren wir aber, dass wir noch auf weitere Unterstützung hoffen dürfen. Dies ist auch ein normaler Ausbauprozess, den wir schon nachhaltig in den letzten Jahren unter Beweis gestellt haben.

Auf die HSG kommt im nächsten Jahr durch die geplante Sanierung der Glockenspitzhalle eine große Herausforderung zu. Wie geht der Klub damit um?

Dr. Simon Krivec: „Wir sind seit gut zwei Jahren mit der Stadt Krefeld und zahlreichen Entscheidungsträgern im Gespräch, wie wir durch die Sanierung der Glockenspitzhalle den Umzug in das mögliche Ausweichquartier YAYLA-Arena umsetzen können. Wir sind hier zuversichtlich alsbald eine Lösung präsentieren zu dürfen, stehen hier aber auch unter Druck, bis Ende diesen Jahres alles geregelt zu haben.“

Wo sehen Sie die HSG in fünf Jahren?

Dr. Simon Krivec: „Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann etablieren wir uns in dieser Zeit als Zweitligist und dürfen auch nach mal nach Oben richten.

Ein Profiverein braucht auch einen guten Unterbau und eine leistungsorientierte Jugendarbeit. Wie entwickelt sich dieser Bereich?

Dr. Simon Krivec: „Ich denke, dass wir da in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht haben. Das dokumentiert sich einerseits durch den gestiegenen Etat für den Jugendbereich und den Zulauf von Kindern und Jugendlichen, die Handball spielen wollen, andererseits durch unsere wichtigen Kooperationen mit dem TV DJK Oppum, dem OSC 04 Rheinhausen, dem Homberger TV und nicht zuletzt dem Moerser SC.

Foto (v.li.) Trainer Mark Schmetz, der Sportliche Leiter Stefan Meler, Geschäftsführer André Schicks, 1. Vorsitzende Dr. Simon Krivec und der 2. Vorsitzende Ralf Thiessen blicken mit Zuversicht auf die Saison. Foto: HSG