Entsprechend klar ist naturgemäß die Favoritenrolle verteilt, obschon Krefelds Trainer Maik Pallach abwiegelt und warnt: „Menden hat bestimmt vier Punkte zu wenig geholt. Sie sind ein wesentlich besseres Team, als der Tabellenplatz auszusagen scheint.“ Vor allem die Abwehr und der Rückraum haben es dem Übungsleiter der Gelb-Schwarzen angetan. „Sie konnten in den Spielen gegen direkte Konkurrenten nicht so überzeugen wie ich das für angemessen halten würde. Aber sie haben einen guten Kader, spielen eine sehr robuste 6-0-Deckung und haben in Tim Brand einen Spieler, der eine gute Rückraumqualität besitzt und nicht umsonst auch schon bei Eintracht Hagen gespielt hat“, mahnt der Übungsleiter.
Die Qualität des Rückraum-Linken der Sauerländer zeigt dabei auch die Tatsache, dass dieser mit 51 Toren aus sieben Spielern auch viertbester Werfer der Liga ist. Damit liegt er klar vor den besten Krefeldern in dieser Hinsicht, KC Brüren (42) und Merten Krings (40). „Brand hat ein gutes Eins-gegen-Eins und einen guten Wurf. Ich finde auch den Rückraum-Rechten sehr spannend, der ebenfalls in Eins-gegen-Eins-Situationen sehr stark ist und eine gute Kooperation mit dem Rechtsaußen hat“, sagt Pallach. Auch die Halle könne ein Pluspunkt für den Gastgeber sein. „Sie leben stark von der sehr guten Stimmung, die das Team pusht“, mahnt der HSG-Trainer.
Dessen ungeachtet lässt sich die Favoritenrolle aber naturgemäß nicht wegwischen, auch wenn, wie schon in der Vorwoche, weiter ein Grippevirus durch die Kabine geistert. Mehrere Spieler waren auch in dieser Woche wieder erkrankt und konnten nicht oder nur eingeschränkt trainieren. Entsprechend sehnen Trainer und Team trotz der guten Leistungen in dieser Saison bislang die zweiwöchige Pause nach dem Auftritt in Menden herbei. „Das werden wir brauchen, um wieder richtig fit zu werden und die Grippe endlich hinter uns zu lassen“, sagt Pallach.
Zuvor aber steht eine weitere wichtige Ligabegegnung an und wie der erfahrene Trainer schon vor der Saison feststellte: Bei einer so kurzen Spielzeit wie diesmal, bevor es in die Teilung der Liga in Auf- und Abstiegsbereich geht, heißt es, sich keine Blöße zu geben und keine Patzer zuzulassen. Entsprechend will das Team, angeschlagen oder nicht, unbedingt gewinnen, um auch in der Pause von Platz Eins zu grüßen. Denn eins ist klar: Nichts hilft so sehr bei der Genesung, wie ein Blick auf die Tabelle, in der man selbst oben steht. Entsprechend heißt es: Noch einmal alles in Menden rein werfen und mit einem Sieg wohlverdient durchschnaufen.