Es wird ernst für die Eagles

Ein schwereres Los als den TV Emsdetten in der ersten Runde der Aufstiegsrelegation für die 2. Handball-Bundesliga gab es wohl kaum. Der kommende Gegner, der sich mit der HSG in Hin- und Rückspiel messen wird, verfügt über einen Kader mit hoher Qualität, weist professionelle Strukturen auf und ist in den vergangenen Jahren Dauergast in der Aufstiegsrunde gewesen. Dabei scheiterten die Münsterländer zeitweise denkbar knapp am Aufstieg in die Zweitklassigkeit.

Mittwoch, 14. Mai 2025

Erfahrener Kader mit großer Qualität

Wenn die HSG Krefeld Niederrhein am kommenden Samstag, 17. Mai um 19.00 Uhr, in der sicherlich mit rund 2.300 Zuschauern ausverkauften Emshalle antritt, dürfen sich die Seidenstädter nicht nur auf eine lautstarke Atmosphäre freuen, sondern müssen sich auch auf ein mit Topspielern gespicktes Team einstellen.

HSG-Trainer Mark Schmetz ist voller Vorfreude, betont aber auch die Qualität des Gegners: “Auf diese Phase der Saison haben wir das ganze Jahr hingearbeitet und jetzt ist es endlich so weit. Wir spüren schon das Knistern in der Kabine und sind alle absolut bereit für die Aufstiegsrunde. Mit dem TV Emsdetten haben wir das Knallerlos gezogen. Hinsichtlich des Kaders gibt es aus meiner Sicht kein Team, was an Erfahrung und Qualität mit Emsdetten mithalten kann, das ist schon Extraklasse. Nichtsdestotrotz rechne ich mit zwei 50:50-Partien, auf die wir uns sehr intensiv vorbereiten werden. Wir stellen uns auf eine sehr körperbetonte und bewegliche Abwehr ein, die auch es auch versteht, offensiver zu agieren. Bei der enormen Qualität im Kader verbietet es sich fast, einzelne Spieler gesondert herauszuheben. Trotzdem wissen wir natürlich, dass Akteure wie Bjarne Budelmann oder Robin Jansen sehr stark im Eins-gegen-Eins sind, während beispielsweise René Zobel oder Marian Orlowski auch aus zehn Metern eine Fackel abfeuern können. Sie verfügen in ihrem ausgeglichen Kader über diverse Waffen, mit denen sie dem jeweiligen Gegner weh tun können. Zählen wir noch die starken Torhüter Oliver Krechel und Ante Vukas sowie die schnellen Außen mit auf, sehen wir, welche Aufgabe uns erwartet. Ich bin jedoch sicher, dass unser Gegner auch bei uns im Kader ähnlich hohe Qualität finden wird.”

Der TV Emsdetten beendete die Hauptrunde der Staffel Nord-West mit 52:8 Punkten hinter dem Primus Eintracht Hildesheim (58:2) auf dem zweiten Platz. Dieser war angesichts der sieben Punkte Vorsprung vor dem Dritten aus Bielefeld zu keinem Zeitpunkt der Saison gefährdet. Insbesondere die klare Niederlage in der Rückrunde Mitte April in Hildesheim, als man überdeutlich mit 26:36 unterlag, dürfte jedoch beim kommenden Gegner kurzzeitig für Stirnrunzeln gesorgt haben.

Emsdetten steht keinesfalls zum ersten Mal am Ende einer Hauptrunde derart positiv da. Nach dem Abstieg 2022 qualifizierte sich der ehemalige Erst- und Zweitligist in jedem Jahr für die Aufstiegsrunde.

2022/2023 wurde man vor der HSG undankbarer Dritter in einer Aufstiegsgruppe, in der nur die ersten beiden Plätze zum Aufstieg berechtigten.

In der letzten Spielzeit 2023/2024 scheiterte der TVE lediglich aufgrund der weniger geworfenen Auswärtstore im Halbfinale der Relegation am MTV Braunschweig.

HSG reist mit Selbstvertrauen an

Doch auch die Eagles brauchen sich keinesfalls zu verstecken. Mit einem herausragenden Punkteverhältnis von 59:1 Punkten nach 30 Spieltagen stellten sie nicht nur einen vereinseigenen Rekord auf, sondern schlossen die Hauptrunde hinsichtlich der Punkte besser als alle 63 anderen Drittligisten ab.

Auch in weiteren Statistiken befinden sich die Niederrheiner ganz weit vorne. Die 773 Gegentore stellen einen ligaweiten Bestwert dar, hinsichtlich der 1.070 erzielten Treffer wurden sie nur von einem Team überboten – dem TV Emsdetten (1.090).

Mark Schmetz vermittelt vor den Vergleichen mit Emsdetten Optimismus und weiß um das Faustpfand, in beiden Spielen auf die HSG-Fans setzen zu können: “Mit den Zuschauern im Rücken setzen wir sowohl im Hin- als auch im Rückspiel voll auf unsere eigene Stärke. Diese Herangehensweise hat sich in der gesamten Saison bereits bestens bewährt. Wir wollen unseren Matchplan umsetzen und mit voller Konzentration die kommenden beiden Partien gegen Emsdetten angehen, um das Maximale herauszuholen. Wir freuen uns definitiv auf diesen Vergleich und werden ihn mit sehr viel Spaß angehen.”

Das Interesse am Rückspiel in Krefeld am 24. Mai um 19.30 Uhr ist indes riesig. Über 2.000 Tickets wurde bereits verkauft. Für all diejenigen, die sich noch nicht eingedeckt haben, besteht die Möglichkeit, sich die Eintrittskarte für den Aufstiegskracher über tickets.hsg-krefeld-niederrhein.de zu sichern.