Mit einer veränderten und sehr offensiv ausgerichteten Abwehrformation versuchten die Krefelder von Beginn an gegen den starken Rückraum der Kölner Druck auszuüben. Das Spiel wog in der 1. Halbzeit hin und her ohne dass sich eines der Teams entscheidend absetzen konnte. Der LSC lag bis auf eine Ausnahme ständig in Führung und so war die Pausenführung verdient. Lange stand das Spiel auch in der 2. Hälfte auf der Kippe. Longerich legte immer ein Tor vor, aber die HSG glich umgehend aus.
Acht Minuten vor Schluss zogen die Gastgeber dann leicht davon und beim 31:28 schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch die Krefelder schlugen erneut zurück und glichen in der 55. Minute aus. Der neunte Treffer des an diesem Tag überragende Kölner Linkshänder Daniel Koenen sollte dann knapp 40 Sekunde vor dem Ende die Entscheidung bringen.
Allerdings sorgte der letzte Krefelder Angriff noch einmal für große Tumulte.
„Es ist leider ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wenn man sagt, dass sich Ungerechtigkeiten im Laufe einer Saison ausgleichen, dann wird es nun Zeit damit zu beginnen. Sonst wird das nicht mehr gelingen.“ so ein um Fassung ringender HSG-Coach Olaf Mast.
Was war geschehen. Die Krefelder spielten ihre letzte doppelte Überzahl geduldig aus und brachten Linksaußen Thorben Buhre in eine aussichtsreiche Position. In den Augen der beiden Schiedsrichter Florian Becker und Marco Nickel war das Eingreifen des Kölner Abwehrspielers Peters regelkonform. Buhre verlor das Gelichgewicht und konnte keinen Torwurf mehr anbringen. Die Gäste waren außer Sicht vor Wut und mussten teilweise massiv zurückgehalten werden.
„Wenn selbst alle Longericher Spieler mit denen ich nach dem Spiel gesprochen habe, mit einem Strafwurf gerechnet haben muss man nicht mehr viel dazu sagen. Eine Punkteteilung wäre das korrekte Ergebnis gewesen. Ich bin maßlos enttäuscht. Immer wieder wird man angehalten den jungen Gespannen zu helfen, erhält aber nichts zurück. In dieser letzten spielentscheidenden Situation gar nichts zu pfeifen ist schon grenzwertig, da es in meinen Augen sogar ein gesundheitsgefährdendes Foul war, welches neben dem Strafwurf auch mit einer roten Karten zu bestrafen ist.“ ergänzt der Krefelder Übungsleiter. „Aber ich habe heute auch viel Gutes bei meiner Mannschaft gesehen. Sie hat vorne diszipliniert die Angriffe gespielt und war hinten bereit nahezu jede erdenkliche Abwehrtaktik umzusetzen. Hieran können wir ansetzen.“
HSG Krefeld: Ruch (1. – 48. Minute), Nippes (49. – 60./1 Tor), Breuer (9/5), Hombrink, Görden (5), Schneider (1), Plhak (3), Gentges (5), Rommelfanger, Kuhfuss (3), Pagalies, Buhre (1), Polman (5)