Ein Vielzahl technischer Fehler, mangelnde Bewegung, überhastete, undisziplinierte und mit wenig Überzeugung durchgeführte Abschlüsse, fehlende Deckungsbereitschaft usw. Die Liste ist lang und für HSG-Coach Olaf Mast schwer nachzuvollziehen: „Wir hatten vor dem Spiel eine kleine Mini-Serie gestartet, Selbstvertrauen getankt und dabei gemerkt wie schön das Gewinnen als Team ist. Demzufolge hätte ich mir ein couragierteres Auftreten und Spaß an der Aufgabe gewünscht. In einem Derby entscheidet zudem meist auch der größere Wille. Und den haben wir 45 Minuten vermissen lassen.“
Der TVK begann die Partie beherzt, ging gleich in Führung und baute diese bis zur Pause kontinuierlich aus. Auch der Halbzeit änderte sich wenig und so hatten die Korschenbroicher leichtes Spiel. Die Hausherren zogen auf 24:17 davon (44. Minute). Mast appellierte in einer Auszeit nun noch einmal lautstark und eindringlich an die Ehre seiner Spieler und ordnete eine doppelte Manndeckung an. Und nun endlich kämpften die Schwarzgelben miteinander und holten folglich Tor um Tor auf. In der 56. Minute war die Partie plötzlich wieder durch einen verwandelten Strafwurf des besten Krefelders an diesem Abend, Marcel Görden, ausgeglichen (28:28) und schien zu kippen. HSG-Kapitän Tim Gentges sorgte eine Minute später für die erstmalige Führung der Samt-und Seidenstädter. Doch den Schlusspunkt setzten zwei Akteure, die in der kommenden Saison die Ufer wechseln. Henrik Schiffmann glich für den TVK zunächst aus bevor Max Zimmermann wenige Sekunden vor dem Ende der Korschenbroicher Siegtreffer gelang.
„Wenn man bedenkt, dass wir trotz einer unserer schlechtesten Angriffsleistungen und langer mentaler Abstinenz am Ende noch hätten erfolgreich sein können, schmerzt diese Niederlage noch mehr. Wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen.“ So ein selbstkritischer Krefelder Trainer.
HSG Krefeld: Nippes, Köß (ab 42. Minute), Görden (9/1), Schneider (2), Plhak (5/3), Gentges (4), Kuhfuss, Pagalies (1), Heuft, Buhre (1), Hampel (3), Polman (4)