Schwächephase kostet Sensation in Essen

Eine Schwächephase von rund acht Minuten nach der Halbzeit hat der HSG Krefeld die Chance auf eine Sensation bei Aufstiegsfavorit TuSEM Essen gekostet.

Freitag, 06. Dez 2019

Über 50 Minuten zeigte das Team von Arnar Gunnarsson beim turmhohen Favoriten eine überragende Leistung und verlangte dem Spitzenteam aus dem Ruhrgebiet alles ab. Dazu trugen auch gut 100 mitgereiste Fans unter den 1.922 Besuchern, die eine tolle Stimmung verbreiteten, bei. Das Team zeigte vor allem in der eigenen Hälfte eine hervorragende Leistung und stellte, abgesehen von besagten ersten gut acht Minuten nach der Halbzeit, den Gegner vor eine gewaltige Aufgabe.

Die Eagles, die kurzfristig neben Toni Sario und KC Brüren auch auf Mike Schulz zurückgreifen konnten, begannen überraschend gut und lagen zunächst sogar in Führung. Dazu trug auch ein hervorragender Norman Toth im Gästetor bei. Der Ungar war der Fels in der Brandung und gab seinem Team immer wieder die Gelegenheit, selbst in Führung zu gehen. Und das, obschon die Krefelder immer wieder klarste Gelegenheiten ausließen. Manchmal war auch etwas Pech dabei wie bei einem Pfostentreffer von Toni Sario. So wäre mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss sogar eine Führung nach dem ersten Durchgang möglich gewesen. Noch vier Minuten vor der Pause sorgte Dominic Luciano mit einem Treffer vom Kreis für den 8:9-Anschluss. Dann aber leisteten sich die Eagles gleich drei erfolglose Abschlüsse. Das nutzten die Hausherren zum 11:9-Halbzeitstand, nachdem Simo Ciupinski nach dem zwischenzeitlichen 8:11 eben diesen Spielstand herstellte.

Nach der Pause war dann aber plötzlich die Linie weg. Auch zwei Auszeiten durch Gunnarsson wussten nicht, den besagten 1:9-Lauf zu verhindern und so war in der 39. Minute plötzlich aus dem tollen Halbzeitstand ein deutlicher zehn-Tore-Rückstand geworden. Plötzlich waren die Gäste jetzt wieder da und gestalteten das Spiel fortan wieder offen. Kampfstark und aggressiv, mit guter Deckung und erfolgreichen Abschlüssen in der Offensive konterten sie jedes TuSEM-Tor und hielten den Rückstand fortan konstant. So täuscht am Ende das klare 22:33 (8:11) aufgrund der besagten Schwächephase gleich nach der Pause über einen insgesamt hervorragenden Auftritt der Gäste vom Niederrhein hinweg. Das sieht auch Trainer Arnar Gunnarsson so. „Ich bin mit dem Spiel meiner Mannschaft eigentlich sehr zufrieden. Wir haben gegen den großen Favoriten Essen eine hervorragende Partie geboten. Leider haben wir nach der Halbzeit einen Komplettaussetzer gezeigt und in dieser Phase das Spiel verloren. Trotzdem, wenn wir im Heimspiel gegen Konstanz kommende Woche eine solche Leistung hinlegen, dann bin ich sehr optimistisch“, sagte der mit dem Auftritt seines Teams, wenn auch nicht dem Ergebnis, insgesamt hochzufriedener HSG-Trainer nach dem Spiel.

Gegen Konstanz sollten auch die lange verletzten Leistungsträger Sario, Brüren und Schulz mit einer weiteren Trainingswoche noch bessere Leistungen abrufen können. Personell neigt sich die schwierige Zeit also langsam dem Ende zu. Ob es für den Klassenverbleib noch früh genug ist, das wird sich zeigen. Ein Erfolg gegen Mitaufsteiger Konstanz am kommenden Wochenende wäre dahin aber in jedem Falle ein wichtiger Schritt.

HSG: Toth, Stammer – Schiffmann (4), Sario (4), Wöstmann, Cutura (2), Janus, Roosna, Vonnahme (1), Luciano (1), Gentges (2), Schulz (1), Ciupinski (2), Brüren (5/4)